10. Wir wollen Arbeit für die Jungen
schaffen
Seit 2000 nimmt die Zahl der Lehrstellen
suchenden Jugendlichen ständig zu aber die angebotenen Lehrstellen wurde immer
weniger. In den Jahren 2001, 2002 wurden auch viel zu wenige Plätze in
Lehrgängen nach dem Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz bewilligt, sodass die
Lücke zwischen Lehrstellen suchenden Jugendlichen (einschließlich
Lehrgangsteilnehmer/innen) und verfügbaren offenen Lehrstellen ständig größer
wurde.
Kamen im Jahr 2000 noch 4,5 Lehrstellen
suchende Jugendliche auf eine offene Lehrstelle, so hat sich diese Zahl in
fünf Jahren schwarz-blauer Regierungstätigkeit beinahe verdoppelt, auf 8,4
Lehrstellensuchende pro offener Lehrstelle.
Gab es 1999 noch 127.351 Lehrlinge in
Ausbildung, so waren es 2004 lediglich 119.071, also minus 8.280 Lehrlinge.
Die Lehrlingsausbildung leidet derzeit
an zwei wesentlichen Mängeln:
zu wenig Ausbildungsplätze (insbesondere
in zukunftsorientierten Lehrberufen)
zu geringe Qualität der dualen
betrieblichen Ausbildung (zum Teil in einigen Branchen, zum Teil auch in
einzelnen Betrieben)
Wir verlangen, dass bis zum Jahr 2007
jedes Jahr fünf Prozent mehr Lehrstellen angeboten werden. Wenn die Wirtschaft
dies aus eigener Kraft nicht kann, wollen wir durch Gesetze einen fairen Ausgleich
herstellen zwischen jenen Betrieben, die Lehrlinge ausbilden und jenen, die
das nicht tun. Wir erkennen mit Sorge, dass immer öfter auch junge
AkademikerInnen keinen Job finden. Wir verlangen gezielte Maßnahmen gegen die
neue Akademiker-Arbeitslosigkeit.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen
daher nachfolgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert
umgehend alle Maßnahmen zu ergreifen, welche
die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs
stärken,
das Wirtschaftswachstum fördern,
und damit die bestehenden Arbeitsplätze
absichern und neue Arbeitsplätze schaffen,
den Arbeits- und Wirtschaftsstandort
sichern und ausbauen,
die
Infrastruktur verbessern, was insbesondere durch den Lückenschluss und den Ausbau
des hochrangigen Straßen- und Bahnnetzes geschehen soll,
die
Forschungsquote von derzeit 2,3 % des BIP auf mittelfristig 3 % des
BIP erhöhen,
die laufenden
bzw. zukünftigen Bewilligungsverfahren beschleunigen,
eine Forcierung
der Breitbandanbindungen sicherstellen,
die Errichtung
von bereits genehmigten Ökostromanlagen ermöglichen,
Qualifikationsoffensiven
zur ständigen Weiterbildung fördern,
die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen
fördern,
die illegale Beschäftigung durch
Schwarzunternehmertum bekämpfen,