da so genial ist, möchte ich ganz gerne wissen! Dieses Museum und seine Geschäftsführung sind permanent in den Schlagzeilen und im Gespräch.
Es lohnt sich, einzelne Punkte des Rechnungshofberichtes durchzugehen. Ich kann nur jedem empfehlen, ihn komplett zu lesen: Er ist ein Dokument. So etwas habe ich, seitdem ich hier im Haus bin, über eine Prüfung noch nie gelesen.
Allein der Vorwurf, man wisse eigentlich über die Personalstruktur im Kunsthistorischen Museum nichts Genaueres, sagt viel aus, denn bei der Prüfung war es nicht möglich, herauszufinden, unter welchen rechtlichen Bedingungen wer wo in welcher Abteilung wie beschäftigt wird. Ja, mit den vielen Zuwächsen, die man bei der Prüfung hinterfragt hat und wobei sich permanent herausgestellt hat: In diesem Museum werden freihändig Menschen beschäftigt. Das ist einer der Vorwürfe, die – so denke ich – wirklich schwerwiegend sind.
Oder: Was denkt man sich dabei, wenn im Finanzmanagement seit Jänner 1999 vier Leiter tätig waren? Vier verschiedene Leiter! – Waren sie unfähig? War das eine falsche Auswahl? Haben sie die Flucht ergriffen, weil dort so ein Chaos herrschte, Frau Ministerin? – Das gibt es in einem normalen Betrieb nicht, außer vielleicht beim Herrn Frank Stronach. Aber wir reden vom Kunsthistorischen Museum. Vier Leiter haben sich anscheinend verbraucht oder wurden vor die Tür gesetzt oder sind einfach weggegangen.
Bezüglich der Leitung des Bereiches Personal: Nach dem April 2000 wurde diese Leitung nicht mehr nachbesetzt. Die Funktion in der Innenrevision wurde nur bis zum Juli 2000 wahrgenommen. Danach war niemand mehr mit der Erfüllung dieser Funktion betraut. Im Bericht wird permanent eingefordert: Was ist mit der Innenrevision? Wieso gab es keine Innenrevision?
Frau Ministerin! Was ist mit den berühmten „In-sich-Geschäften“ des Herrn Seipel? – Verkauf des Leasingautos: Das Leasingauto wird zu einem Dienstauto. Seipel macht einen Vertrag mit Seipel.
Dies betrifft auch alle Geschäfte mit dem Museumsshop. – Das ist ja ganz etwas Besonderes, der Museumsshop: besonders ineffizient! Statistiken belegen pro Besucher maximal 12 €. Aber das ist nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist, dass dieser Museumsshop hochdefizitär ist. Wegen des Defizits hat man das dann symbolisch, buchhalterisch um 1 S an das Museum weitergegeben. Sofort ist das Gesellschafterkapital um 460 000 € – alles finanziert vom Kunsthistorischen Museum – erhöht worden. Der Herr Hofmann, der gemeinsam mit Herrn Seipel mit diesem Museumsshop befasst war, hat 276 000 € an Abfindung bekommen. Und weil er so ein „toller“ Berater ist, hat er noch einmal 50 000 € Beraterhonorar bekommen.
Das alles für einen hochdefizitären Museumsshop. – Und damit sind wir noch lange nicht fertig und daher werden wir auch eine Anfrage an den Finanzminister stellen, wie es in diesem Museumsshop und überhaupt im Kunsthistorischen Museum mit einer Betriebsprüfung ausschaut, denn angeblich hat es schon zwei Betriebsprüfungen gegeben. Ich würde sagen: Versuche von Betriebsprüfungen, die auf Grund von Interventionen abgesagt wurden, weil es de facto auf Grund der Beleglage gar nicht möglich war, Betriebsprüfungen durchzuführen. (Abg. Dr. Gusenbauer – in Richtung ÖVP –: Unerhört!) Ein unfassbares Chaos, das dort herrscht, und ein unfassbares Durcheinander!
Daher werden in dieser Anfrage auch die Fragen zu klären sein, dass angeblich pro Jahr ein Schwund von Warenvorräten in der Größenordnung von 50 000 € zu verzeichnen ist, dass ein Betrag von 8 317 € für beschädigte Waren ausgebucht werden musste und dass man Schwankungen bei Rohaufschlägen auf Verkaufsware zwischen