Ich zitiere weiter: „Ein vergleichbarer Werbeaufwand würde ein Vielfaches an Kosten verursachen, als für die Feier aufgewendet wurde. Weiters dienen bei derartigen Veranstaltungen geführte Gespräche unter anderem auch der Anbahnung von Sponsorenleistungen für museale Zwecke.“ (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Waren Sie eingeladen, Herr Kollege Cap?)
Wenn man sich das Kuratorium anhört, dann frage ich mich, warum man nicht jeden Abend eine Geburtstagsfeier veranstaltet, denn anders kann sich das Museum ja vielleicht gar nicht mehr finanzieren! (Beifall bei der SPÖ.)
Ein solches Kuratorium kann sich nur ein jeder wünschen, der gar keine Aufsicht haben möchte, um dort wie ein Kurfürst mit der Perücke schalten und walten zu können, wie es ihm passt! Das ist die Geisteshaltung, die dahinter steckt! (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Scheuch.) Herr Wohnout wird den Text ja verfasst haben!
Lustig ist nur, dass am Schluss steht: „Der
Empfehlung des Rechnungshofes wird gefolgt, und derartige Veranstaltungen
werden zukünftig nur gegen Kostenverrechnung an Dritte durchgeführt.“
Das steht in völligem Widerspruch zu dem vorigen Text, wo man zu begründen versucht, dass dieser Typus der Veranstaltung einer der besten und wichtigsten war, den man sich überhaupt vorstellen kann.
Dann kommt noch etwas, was auch diese Gesinnung beschreibt. (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek.) – Nein, Frau Abgeordnete Brinek! Da gibt es noch etwas Interessantes betreffend die Bewirtungen von Beamten zu zitieren, und zwar auch angesichts der Tatsache, dass Herr Seipel dauernd herumrennt und sagt, wie angespannt die finanzielle Situation des Kunsthistorischen Museums ist. Die Repräsentationsaufgaben sind nämlich um 50 Prozent in der Zeit gestiegen, in der die Einnahmen aus den Eintritten von Besuchern zurückgegangen sind. – Ich zitiere:
„Der Rechnungshof empfahl, ... der Höhe der
Repräsentationsaufwendungen Beachtung zu schenken: dies insbesondere im
Zusammenhang mit den Bewirtungen von Beamten, zumal solche Aufwendungen in
aller Regel der privaten Lebensführung zuzurechnen sind.“
Die sind einfach so oft wie möglich essen und trinken gegangen, und haben das den Steuerzahler brennen lassen! Und sie haben nicht einmal festgehalten, wofür, mit wem und welchen Zweck das hatte! Das ist doch in Wirklichkeit ein Skandal! (Zwischenruf des Abg. Murauer.) Das verteidigen Sie auch noch? (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
Sie sind angetreten mit dem Spruch von der berühmten Wende in Richtung moralische Erneuerung, Sauberkeit, Trockenlegung der Sümpfe und was weiß der Teufel noch alles! Wenn ich mir anschaue, was man hier sehen kann, dann muss ich aber sagen: Gegen das Kunsthistorische Museum ist Sodom und Gomorrha ein Luftkurort! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Die Luft war ja dort nicht schlecht!)
Der Rechnungshof sagt: „Auf den Belegen über Repräsentationsaufwendungen sollten künftig in jedem Fall die betriebliche Veranlassung und der eingeladene Personenkreis angeführt werden.“
Er hat nicht einmal hineingeschrieben, mit wem und warum er essen gegangen ist! Es ist nur ersichtlich, was er gegessen hat. Das konnte man herauslesen: Schweinsbraten, was man eben so isst, das ist angeführt worden. Das war alles. (Abg. Broukal: Wieso hat das der Buchhalter überhaupt angenommen?) Es war übrigens mühsam. Der Rechnungshof hat kritisch festgehalten, dass man faktisch um jeden Beleg und um jede Unterlage betteln musste. (Abg. Dr. Gusenbauer: Unglaublich!)