Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 147

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Museums!, obwohl kein Wort wahr ist! – Kein Wort ist wahr! Sie werden diese Emp­fehlung in keiner Zeile finden. (Beifall bei der ÖVP.)

Das ist höchst unfair! Das ist meiner Ansicht nach eine Argumentation mit illegitimen Mitteln. (Abg. Krainer: Hö, hö!) Das sollten wir in diesem Hohen Haus nicht einreißen lassen!

Die Wahrheit sieht ganz anders aus. Die Wahrheit zeigt, dass gerade das Kunsthis­torische Museum in den letzten eineinhalb Jahrzehnten eine nicht nur bemerkens­werte, sondern auch hervorragende Entwicklung genommen hat und dass nicht zuletzt Generaldirektor Seipel mit seiner Persönlichkeit einen ganz entscheidenden Beitrag dazu geleistet hat. (Abg. Gaál: Das ist ja ungeheuerlich!)

Wenn Wien heute nicht nur auf dem musikalischen Sektor, sondern auch auf dem musealen Sektor Weltgeltung hat, wenn sich hier in den letzten eineinhalb Jahrzehnten eine Entwicklung abgezeichnet hat, die wirklich einen Meilenstein darstellt, dann ist das nicht zuletzt eben ein Verdienst von Generaldirektor Wilfried Seipel. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scheibner.)

Sie mögen vielleicht sagen, dass das meine persönliche Meinung ist. Das ist jedoch auch – dem Sinne nach – die Meinung der hochrangigen Expertenkommission, die die gesamte Museumslandschaft in Österreich evaluiert hat. Was hat diese geschrie­ben? – In dem Evaluierungsbericht heißt es:

„Das Prestige des Kunsthistorischen Museums ist exzeptionell hoch und bedarf keiner grundlegenden Änderung. Das Kunsthistorische Museum ist ein national und international gesuchter Partner. In Österreich übertrifft kein anderes Museum den Rang und die Vielseitigkeit des musealen Lebens am Kunsthistorischen Museum.“ – Zitat­ende.

Wahr ist, dass da tatsächlich etwas passiert ist, und wenn man die Entwicklung ein bisschen verfolgt hat, konnte man das auch erkennen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass es schon damals, als Busek 1990 Seipel geholt hat, eine Dis­kussion gegeben hat – aus ideologischen Gründen! (Zwischenruf bei der SPÖ.) O ja! Weil Seipel nie der linken Kunstschickeria in Österreich gefallen hat! Dazu hat er nie gehört! Von Anfang an hat es diese Diskussion gegeben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Ruf bei der ÖVP: Das ist die Wahrheit! – Ironische Heiterkeit sowie Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ, Sie mögen sich gerne darüber alterieren. Gerade die Aussage vom Kollegen Kräuter dürfte darauf hinweisen, was der wirkliche Grund dafür ist. – Ja, er deklariert sich auch! Er deklariert sich letztendlich auch für den Bundeskanzler. Das gefällt Ihnen nicht, und das ist für Sie schon ein Grund dafür, dass man mit unfairen Mitteln einen Mann und eine Institution schlecht macht. (Abg. Mag. Lapp: Nein! Nein!) Da werden wir nicht zuschauen! (Beifall bei der ÖVP.)

Tatsache ist, dass Generaldirektor Seipel seit Beginn der neunziger Jahre mit neuen Ausstellungskonzepten angetreten ist, mit neuen Führungskonzepten, mit neuen Finanzkonzepten, indem er Shops eingerichtet hat, indem er Sponsoring herbeigeführt hat (Abg. Parnigoni: Sponsoring für Morak! – Abg. Gaál: Schwerster Missbrauch!), dass er der Erste war, der tatsächlich ein Museum dieser Größenordnung mit einem derartigen zusätzlich privat erwirtschafteten Aufwand führen kann, dass er ein Museum führen kann, bei dem die Grundausstattung und der Grundbeitrag des Staates seit 1998 gleich geblieben sind, und er es trotzdem schaffte, dass es keinen Abgang gab oder zumindest in dieser Zeit ein ausgeglichenes Budget. Er hat vor zwei Jahren sogar einen Überschuss erwirtschaftet und ist jetzt gerade nur auf Grund der Tatsache, dass ein Projekt vorgezogen wurde, das bereits für das nächste Jahr angerechnet wird, mit


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