Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 156

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aus denen teilweise schon Konsequenzen gezogen wurden beziehungsweise die schon korrigiert wurden, aber Sie wollen das ja nicht hören. Sie hören da überhaupt nicht hin. (Abg. Dr. Kräuter: Der Rechnungshof erhebt ja die Vorwürfe, Frau Kollegin Wolfmayr!)

Die bereits realisierten Konsequenzen sind Auflassung des Standortes Palais Harrach, Darstellung von Maßnahmen zur Senkung der Aufwendungen, Kündigung der Ver­sicherung für die Sammlungsobjekte und so weiter. (Abg. Parnigoni: Der Rech­nungshof erhebt Vorwürfe, nicht wir! Kennen Sie das Instrument nicht?)

Sie hören dem ja gar nicht zu, denn Sie wollen darauf beharren. Sie wollen aus dem vorliegenden Rechnungshofbericht ein eindeutiges und vernichtendes Urteil gegen den Direktor, gegen das Kuratorium und gegen die Ministerin ableiten. (Abg. Dr. Cap: Haben Sie das gelesen?) – Ja, selbstverständlich. (Abg. Dr. Cap: Worüber reden Sie?) Deswegen sagen wir zu diesem Antrag ein klares und lautes Nein. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Das ist ein Nein im sehr klaren Bewusstsein dessen, dass Empfehlungen des Rech­nungshofes wichtige und ernst zu nehmende Hinweise sind und dass denen selbst­verständlich nachzugehen ist. Die Ministerin hat es bereits erwähnt, ich wiederhole es: 18 von 24 Empfehlungen an das Kunsthistorische Museum wurden bis jetzt bereits umgesetzt, vier sind momentan in Umsetzung, und bei zwei Punkten gibt es wider­sprüchliche Interpretationen. (Abg. Dr. Cap: Das ist ein Unsinn!) Es gibt abweichende Auslegungen von Seiten des Rechnungshofes und des Kuratoriums. (Abg. Dr. Cap: Es sind mindestens 200 Empfehlungen!) – Ich darf das jetzt auch einmal sagen, oder?

Zum Beispiel gibt es sehr wohl eine ordnungsgemäße Buchhaltung und Bilanzierung. (Abg. Dr. Cap: Wo?) Es gibt Rechtsgutachten. (Abg. Dr. Cap: Wo?) – Die liegen ja vor, um Gottes willen! (Abg. Dr. Cap: Stimmt doch alles nicht!) Sie brauchen ja nicht so zu tun, als ob ich das erfinde! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Frei­heitlichen.) Es gibt regelmäßige Strategie- und Geschäftsberichte und so weiter. (Abg. Dr. Cap: Wo gibt es die?) Es sind also manche Empfehlungen bereits erfüllt, und es wurden Maßnahmen ergriffen. (Abg. Dr. Cap: Stimmt ja auch nicht!) Wir haben einen zweiten Geschäftsführer und so weiter. Das wird der Sache gerecht. So kann man damit umgehen. (Abg. Dr. Cap: Nein! Stimmt ja nicht!)

Wir haben es nämlich mit einem Museumsdirektor zu tun, der sehr viele Verdienste hat (Abg. Dr. Cap: Wo? Welche?), und die schmälern Sie ununterbrochen. Diese großen Verdienste sind zu seinen Gunsten zu verbuchen. (Abg. Dr. Cap: Sagen Sie einen Verdienst!) Er hat in einer Zeit, in der man in die Vollrechtsfähigkeit ausgegliedert hat (Abg. Dr. Cap: Einen Schmarr’n zusammengebracht!), mit unternehmerischem Denken unser Kunsthistorisches Museum (Abg. Dr. Cap: Ein Desaster!) – Sie sagen einmal Desaster und einmal Juwel! –, dieses „Juwel“ so weit gebracht, dass wir jetzt im internationalen Ranking bei den internationalen Museen auf Platz fünf stehen. Wir stehen ganz großartig da, und das ist ihm zu verdanken! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. Abg. Dr. Cap: Saustall! Katastrophal!)

Ich bin von Kindheit an sehr viel in Museen gegangen. (Abg. Dr. Cap: Ich auch!) Ich kenne internationale Museen. (Abg. Dr. Cap: Daher weiß ich es ja!) – Genau, dann müssen Sie ja wissen, wie es vor der Ära Seipel und danach im Kunsthistorischen Museum ausgeschaut hat. (Abg. Dr. Cap: Desaster-Ranking: 1. Platz!) Wenn man das vergleicht, weiß man ganz genau, wovon man spricht. (Abg. Dr. Cap: Eine Tragödie!)

Ich möchte wirklich an Sie als Menschen appellieren, die ich eigentlich als kunstsinnig und kulturfreundlich einschätze, dass Sie dem auch gerecht werden und akzeptieren, da gibt es jetzt einen begabten Museumsdirektor. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.) Er ist nicht der Oberbuchhalter, das muss er auch nicht sein. (Abg. Dr. Cap: Alles lacht!)


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