Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 15

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Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Herr Bundesminister! Die Zahl der Lehrstellen­suchenden erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 28,3 Prozent, das sind knapp 1 000 Lehrstellensuchende mehr. Das heißt, um eine offene Lehrstelle bemühen sich derzeit 1,8 Jugendliche. Daher die Frage an Sie, nachdem Sie Ihr Versprechen, dass kein Jugendlicher ohne Lehrstelle, ohne einen Ausbildungs- oder Schulungsplatz sein wird, nicht einhalten konnten: Werden Sie dafür Sorge tragen, dass bei den ÖBB die bisher 350 Lehrlinge mit einem ordentlichen und vollwertigen Lehrvertrag aufge­nommen werden, oder einer Reduktion auf 54 tatenlos zuschauen?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Ich konnte und kann diese Zusage einhalten, weil auf Basis der gemeinsam beschlossenen Maßnah­men ja jedem Jugendlichen, der oder die keine Lehrstelle findet – und solche gibt es –, zumindest ein Lehrgangsplatz offeriert wird. Wir haben dieses Instrument gemeinsam mit Ihnen weiter verfeinert, sodass damit auch ein Lehrabschluss erreicht werden kann.

Was Ihre Frage betreffend ÖBB anlangt, so verweise ich auf die Zuständigkeit einer­seits des Unternehmens und andererseits meines Kollegen Gorbach.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Zweytick, bitte.

 


Abgeordneter Johannes Zweytick (ÖVP): Herr Bundesminister! Wie hat sich der Mitteleinsatz für aktive und aktivierende Maßnahmen für Jugendliche entwickelt?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Herr Abgeordne­ter! Ganz konkret, im Vergleich zum Jahr 2001: Damals waren es 172 Millionen  €, im Jahr 2004 waren es rund 265 Millionen € für aktive und aktivierende Maßnahmen für Jugendliche.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Walch, bitte.

 


Abgeordneter Maximilian Walch (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Wie man hört, wird alles unternommen, den Jugendlichen entsprechende Unterstüt­zung zu geben, damit die Arbeitslosenzahl reduziert wird. Ich habe folgende Frage:

Wie entwickelt sich derzeit die Jugendarbeitslosigkeit im internationalen Vergleich?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Dieser Vergleich, sehr geehrter Herr Abgeordneter, sieht wie folgt aus:

Bezogen auf das Jahr 2004 haben wir innerhalb der Europäischen Union mit 9,7 Pro­zent nach den Niederlanden, nach Irland und nach Dänemark den viertniedrigsten Wert aufgewiesen – der auch mir zu hoch ist, natürlich auch Ihnen – und liegen damit erheblich unter dem EU-Durchschnitt. Dieser lag – das wird Sie interessieren – für die EU-15 bei 15,9 Prozent, für die EU-25 bei 18,2 Prozent, eine Vielzahl der Mitglied­staaten übersteigt sogar die 20-Prozent-Marke. (Unruhe im Saal.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich bitte, das allgemeine Geräuschniveau zu senken. Die Wiedersehensfreude ist, glaube ich, verklungen, jetzt kann man aufmerksam zuhö­ren.

Nächste Zusatzfrage: Abgeordneter Öllinger. – Bitte.

 


Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Die „Pres­se“ von heute titelt: „Akademiker: Arbeitslosenrate steigt rasant“. Jenseits der offiziell


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