Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 17

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Wie haben sich in diesem Zusammenhang praktisch ergänzend dazu und als Folgewir­kung die Direktinvestitionen entwickelt?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Die Direktinves­titionen Österreichs im Ausland haben sich zuletzt zunehmend dynamisch entwickelt, sehr geehrter Herr Abgeordneter. Die Oesterreichische Nationalbank weist für das Jahr 2004 einen Wert von 5,8 Milliarden € aus. 54 Prozent dieser Investitionen gingen nach Mittel- und Osteuropa.

Es sei hier erwähnt, dass wir mittlerweile für fünf mittel- und osteuropäische Länder Direktinvestor Nummer 1 sind und dass ich durchaus, und zwar positiverweise, einen weiteren Schwerpunkt österreichischer Direktinvestitionen in Südosteuropa sehe. Dazu zähle ich nicht nur Kroatien, sondern auch Serbien und erstmals auf Grund einer Ban­keninvestition Albanien.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Hofmann, bitte.

 


Abgeordneter Dipl.-Ing. Maximilian Hofmann (Freiheitliche): Guten Morgen, Herr Bundesminister! Wir wissen, dass sich die Exporte insgesamt sehr positiv auf die bud­getäre Situation in Österreich ausgewirkt haben. Wie haben sich die österreichischen Exporte im Jahr 2004 insgesamt entwickelt?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Auch meinerseits einen guten Morgen, Herr Abgeordneter! Österreichs Exporte haben sich jedenfalls im Jahr 2004 sehr positiv entwickelt: plus 13 Prozent auf knapp 89 Milliarden €, wobei ich auf das ausgeglichene Handelsbilanzgeschehen hinweisen möchte. Das ist ein struk­tureller Erfolg von uns, wobei die Exporte in die Europäische Union der 15, Herr Abgeordneter, um 11,3 Prozent, in die neuen Mitgliedstaaten um 13,5 Prozent ange­wachsen sind, also leicht überproportional.

Sehr interessant ist, dass trotz des zu hohen Euro die Exporte in die USA um fast 30 Prozent zugenommen haben, wenngleich man sagen muss, dass das zum Gutteil mit einem bestimmten Sports Utility Vehicle, nämlich dem BMW X3 aus Graz, zusam­menhängt. Auch die Exporte nach Asien sind um 17,5 Prozent angestiegen.

Was für das Hohe Haus sicher von Interesse ist: Wir sind damit bei einer Exportquote, einer Warenexportquote als Anteil am BIP von erstmals knapp 38 Prozent, nämlich 37,9 Prozent, und das ist ein Rekordwert!

Wenn ich die Dienstleistungsexporte noch hinzufüge, so sind wir bei deutlich über 50 Prozent.

Ich sage allerdings, diese Dynamik setzt sich im heurigen Jahr nicht fort. Die Exporte sind im ersten Quartal zwar gestiegen, aber nur um einen niedrigen einstelligen Pro­zentsatz, sei hinzugefügt.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Sburny, bitte.

 


Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Herr Minister! Die Exportoffensive, die unter anderem zum Ziel hat, die Zahl der Exporteure in Österreich zu verdoppeln – davon sind Sie ja mit 24 000 noch weit entfernt, 40 000 wäre ungefähr eine Verdoppelung –, wurde von den Unternehmern in den Jahren 2003 und 2004 wenig genützt. 2004 sind nur 16 Prozent der veranschlagten Mittel verwendet worden.

 


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