Das heißt, dass weder ein Euro noch ein Cent an Steuergeld für die ÖIAG oder deren Unternehmungen aufgewendet werden muss, ganz im Gegenteil, hier sind Aufwendungen und Investitionen für Forschung und Entwicklung möglich geworden.
Seit 2000 sind im Auftrag der Bundesregierung erfolgreiche Privatisierungen durchgeführt worden. Da ist interessant, dass trotz erheblicher Privatisierungsschritte der Wert des ÖIAG-Portfolios, also der ÖIAG-Beteiligungen, von damals 5,035 Milliarden € auf 5,467 Milliarden € per Ende 2004, also knapp 5,5 Milliarden €, angestiegen ist – plus 10 Prozent, und das, wie gesagt, obwohl in der Zwischenzeit Privatisierungserlöse, sehr geehrte Frau Abgeordnete, von 5 Milliarden € erzielt wurden.
Das wird Sie interessieren: In der vorhergegangenen Periode 1996 bis 1999 wurden lediglich, Herr Abgeordneter Moser, 1,2 Milliarden € an Privatisierungserlösen erzielt. (Abg. Mag. Moser: Milliarden wurden verschenkt!) – Verschenkt? (Abg. Mag. Moser: 50 Milliarden wurden verschenkt!) Sie sagten, 1,2 Milliarden € – das war damals „verschenkt“, eine interessante Stellungnahme, denn da haben Sie noch Verantwortung getragen!
Darüber hinaus ist interessant, dass die Dividendenentwicklung ebenfalls eine positive war. Zwischen 1996 und 1999 waren es 302 Millionen € an Dividenden, zwischen 2000 und 2004 dann 1,045 Milliarden €. Also eine ausgezeichnete und sehr gute Entwicklung.
In Richtung des Herrn Abgeordneten Moser kann ich nur sagen: Werden Aktien zu einem Wert abgegeben, werden Unternehmungen privatisiert, wo dann die Aktionäre – oft viele Österreicher, die Aktionäre sind – eine gewisse Kursphantasie haben und Kursgewinne lukrieren, dann sagen Sie: verschenkt. Werden Aktien so auf den Markt gebracht, dass sie danach unter Umständen sinken, würde Ihnen auch eine Argumentation einfallen, nämlich abgecasht zu Lasten der österreichischen Investoren. Ich kenne das, sehr geehrter Herr Abgeordneter Moser! – Danke, Frau Abgeordnete. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Herr Abgeordneter Bucher zu Wort gemeldet. – Bitte.
Abgeordneter Josef Bucher (Freiheitliche): Herr Bundesminister! Internationale Wirtschaftsexperten bezeichnen die jüngste ÖIAG-Geschichte als Erfolgsstory. Wie beurteilen Sie die anderen anstehenden Privatisierungen in der Steiermark?
Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Wenn ich hier in die Vergangenheit blicken darf, sehr geehrter Herr Abgeordneter Bucher – wir haben Böhler-Uddeholm indirekt ja auch bei unserer gemeinsamen Begleitung des Herrn Bundespräsidenten in Mexiko kennen lernen dürfen als dort sehr erfolgreich aufgestelltes Unternehmen. Böhler-Uddeholm ist eine Erfolgsgeschichte, die Vollprivatisierung ist gelungen zur Zufriedenheit auch, glaube ich, der Arbeitnehmer dieses Unternehmens.
Das Angebot war 3,5-fach überzeichnet, was zeigt, dass das Interesse möglicher Aktionäre mehr als nur gegeben war. Es ist heute ein sehr erfolgreiches, internationales Unternehmen mit einem österreichischen Kernaktionär. Im Jahre 2004 war das stärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte.
Böhler-Uddeholm ist nicht nur Weltmarktführer bei Werkzeug, Stahl und Turbinenschaufeln, sondern ist weltweit die Nummer zwei auch bei Schnellarbeitsstahl. Der Mitarbeiterstand ist kontinuierlich auf 11 800 Arbeitnehmer ausgebaut. Es steht natürlich in keinem Zusammenhang mit irgendwelchen anderen Vorgängen, aber ich möchte es