Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 26

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Das heißt, dass weder ein Euro noch ein Cent an Steuergeld für die ÖIAG oder deren Unternehmungen aufgewendet werden muss, ganz im Gegenteil, hier sind Aufwendun­gen und Investitionen für Forschung und Entwicklung möglich geworden.

Seit 2000 sind im Auftrag der Bundesregierung erfolgreiche Privatisierungen durchge­führt worden. Da ist interessant, dass trotz erheblicher Privatisierungsschritte der Wert des ÖIAG-Portfolios, also der ÖIAG-Beteiligungen, von damals 5,035 Milliarden € auf 5,467 Milliarden € per Ende 2004, also knapp 5,5 Milliarden €, angestiegen ist – plus 10 Prozent, und das, wie gesagt, obwohl in der Zwischenzeit Privatisierungserlöse, sehr geehrte Frau Abgeordnete, von 5 Milliarden € erzielt wurden.

Das wird Sie interessieren: In der vorhergegangenen Periode 1996 bis 1999 wurden lediglich, Herr Abgeordneter Moser, 1,2 Milliarden € an Privatisierungserlösen erzielt. (Abg. Mag. Moser: Milliarden wurden verschenkt!) – Verschenkt? (Abg. Mag. Moser: 50 Milliarden wurden verschenkt!) Sie sagten, 1,2 Milliarden € – das war damals „ver­schenkt“, eine interessante Stellungnahme, denn da haben Sie noch Verantwortung getragen!

Darüber hinaus ist interessant, dass die Dividendenentwicklung ebenfalls eine positive war. Zwischen 1996 und 1999 waren es 302 Millionen € an Dividenden, zwischen 2000 und 2004 dann 1,045 Milliarden €. Also eine ausgezeichnete und sehr gute Entwick­lung.

In Richtung des Herrn Abgeordneten Moser kann ich nur sagen: Werden Aktien zu einem Wert abgegeben, werden Unternehmungen privatisiert, wo dann die Aktionäre – oft viele Österreicher, die Aktionäre sind – eine gewisse Kursphantasie haben und Kursgewinne lukrieren, dann sagen Sie: verschenkt. Werden Aktien so auf den Markt gebracht, dass sie danach unter Umständen sinken, würde Ihnen auch eine Argu­mentation einfallen, nämlich abgecasht zu Lasten der österreichischen Investoren. Ich kenne das, sehr geehrter Herr Abgeordneter Moser! – Danke, Frau Abgeordnete. (Bei­fall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Herr Abgeord­neter Bucher zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


Abgeordneter Josef Bucher (Freiheitliche): Herr Bundesminister! Internationale Wirt­schaftsexperten bezeichnen die jüngste ÖIAG-Geschichte als Erfolgsstory. Wie beur­teilen Sie die anderen anstehenden Privatisierungen in der Steiermark?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Wenn ich hier in die Vergangenheit blicken darf, sehr geehrter Herr Abgeordneter Bucher – wir haben Böhler-Uddeholm indirekt ja auch bei unserer gemeinsamen Begleitung des Herrn Bundespräsidenten in Mexiko kennen lernen dürfen als dort sehr erfolgreich aufgestell­tes Unternehmen. Böhler-Uddeholm ist eine Erfolgsgeschichte, die Vollprivatisierung ist gelungen zur Zufriedenheit auch, glaube ich, der Arbeitnehmer dieses Unterneh­mens.

Das Angebot war 3,5-fach überzeichnet, was zeigt, dass das Interesse möglicher Aktionäre mehr als nur gegeben war. Es ist heute ein sehr erfolgreiches, internationa­les Unternehmen mit einem österreichischen Kernaktionär. Im Jahre 2004 war das stärkste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte.

Böhler-Uddeholm ist nicht nur Weltmarktführer bei Werkzeug, Stahl und Turbinen­schaufeln, sondern ist weltweit die Nummer zwei auch bei Schnellarbeitsstahl. Der Mit­arbeiterstand ist kontinuierlich auf 11 800 Arbeitnehmer ausgebaut. Es steht natürlich in keinem Zusammenhang mit irgendwelchen anderen Vorgängen, aber ich möchte es


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite