Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 124

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Ende wirklich die Eigenständigkeit von Frauen stehen kann. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

15.31


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner für 5 Minuten zu Wort. – Bitte.

 


15.31.52

Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Hohes Haus! Frau Kollegin Königsberger-Ludwig, ich glaube, Sie haben die Steuerreform nicht ganz genau durchgelesen. Ich erinnere Sie nur an den Alleinerzie­herabsetzbetrag, der sehr wohl allen Frauen, die Alleinerzieherinnen sind, zugute kommt, insbesondere auch, weil da eine Negativsteuer möglich ist. Ich glaube, Sie schauen sich besser das Gesetz noch einmal genauer an, bevor Sie die Bundes­regierung für eventuell schlechte Frauenpolitik kritisieren. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Sburny: Sie wissen ganz genau, dass diese Steuerreform ...!)

Frau Weinzinger – und noch einmal Frau Königsberger-Ludwig! Ich denke, wenn wir über die Beschäftigung von Frauen reden, dann sollten wir wirklich der Wahrheit ins Auge schauen. Es ist nicht Schönreden, wenn ganz konkrete Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen. (Abg. Mag. Weinzinger: Das können Sie ja selber nicht ernst mei­nen!) Sie sagen, es ist nur Schönrederei, und es stimmt nicht. Ich habe hier eine ganz konkrete Studie, eine Eurostat-Studie vom 12. April 2005 – ich kann sie Ihnen dann zeigen –, worin ganz klar angeführt ist, dass Österreich bei der Beschäftigung von Frauen ohne Kinder mit 83,4 Prozent an dritter Stelle liegt und dass Österreich bei der Beschäftigungsquote von Frauen mit Kindern unter zwölf Jahren mit 72,1 Prozent euro­paweit auf Platz fünf liegt. Ich glaube, das kann man nicht leugnen und nicht wegdis­kutieren.

Herr Öllinger, Sie schütteln den Kopf. Ich zeige Ihnen dann gern die Studie. Sie ist nicht von uns, sondern von Eurostat erstellt worden, und ich glaube daher, dass sie eine sehr objektive Studie darstellt.

Auch die Zahl der unselbständig beschäftigten Frauen steigt, wie weitere Zahlen bestä­tigen. Im März 2005 können wir eine Steigerung von 1,5 Prozent feststellen, wobei dieses Ergebnis sogar um die Bezieherinnen von Kinderbetreuungsgeld bereinigt ist. Das heißt, dass diese nicht mitgerechnet werden und dennoch ein Anstieg der unselb­ständig Beschäftigten zu verzeichnen ist.

Eines ist uns auch klar – und da sind wir uns, glaube ich, alle einig –, nämlich dass jede arbeitslose Frau eine zu viel ist. Deswegen ist es natürlich notwendig, Maßnah­men zu ergreifen. Die Frau Bundesministerin hat vorhin angeführt, dass eine Studie des IHS besagt, dass in erster Linie männerdominierte Branchen boomen. Daher ist es ganz klar, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um insbesondere Frauen in diese Berufszweige zu führen.

Frau Weinzinger, Sie haben so abwertend von Broschüren gesprochen. Ja, es müssen Mädchen ermutigt werden! Es muss ihnen gezeigt werden, dass es andere Berufe gibt, insbesondere im ländlichen Bereich, sodass nicht diese klassischen drei Berufe ergrif­fen werden, sondern dass Mädchen zum Beispiel in der Informations- und Kommunika­tionstechnologie Fuß fassen, weil dort auch die Löhne viel höher sind.

Es ist dabei besonders wichtig – und auch da sind Maßnahmen getroffen worden –, dass in diesen Bereichen auch die Eltern informiert werden, denn sie haben einen sehr großen Einfluss auf die Kinder. Das sind Maßnahmen, die von der Bundesministerin ganz konkret ergriffen worden sind.

 


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