Tagesbetreuung geben, unter Wahrung der Wahlfreiheit für die Eltern. Und ab einer Gruppengröße von 15 SchülerInnen muss es dieses Angebot der Nachmittagsbetreuung auch verpflichtend geben. Das ist ja quasi dann schon ein Rechtsanspruch.
Ich denke, hier wird ein guter Schritt gemacht, um insgesamt dann schon 60 000 Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. Das ist ja auch einmal zu honorieren, und es ist zu sagen, dass hier einiges Gutes gemacht wird. Und: Warten wir auf die Ergebnisse, um zu sehen: Wird dieses Angebot auch wirklich angenommen von den Eltern?, damit nicht das passiert, was in der Steiermark bei den Sommerkindergärten passiert ist, wo es von Seiten des Landes und der Gemeinde ein großes Angebot gegeben hat, viele Anmeldungen gegeben hat – und jetzt, wo der Sommer da ist und die Plätze zur Verfügung stehen, viel zu wenige Kinder wirklich da sind und angemeldet sind, um die Kindergartenplätze auch in Anspruch zu nehmen. Hier wurde viel Geld zur Verfügung gestellt, das aber nicht genutzt wurde. Darum sage ich: Warten wir, wie sich dieses Angebot auswirkt! Wird es wirklich zu 100 Prozent in Anspruch genommen, dann müssen sofort weitere Maßnahmen gesetzt werden. Aber arbeiten wir wirklich nachfragegerecht und schauen wir: Wo ist wirklich die Nachfrage?, und anhand dessen weiten wir das Angebot dann aus.
Zweiter Punkt: Berufsreifeprüfung. Auch sie hat eine Erfolgsstory geschrieben. Die Schaffung der Möglichkeit, die Matura auf dem zweiten Bildungsweg in Form dieser Berufsreifeprüfung nachzuholen, ist eine gute Entscheidung gewesen. Derzeit sind 8 000 Personen in Vorbereitung zu dieser Berufsreifeprüfung. 1 247, die diese Reifeprüfung abgeschlossen haben, studieren bereits an Fachhochschulen, 6 384 an den Universitäten – das sind 3,3 Prozent der Studierenden –, 46 haben bereits einen Abschluss. Das zeigt also, dass es wichtig ist, die Durchlässigkeit des Bildungssystems zu erreichen. Finanzielle Mittel sind hier auch in die Hand genommen worden. Die Förderung ist verfünffacht worden. Der Zugang soll jetzt noch ausgeweitet werden und für Absolventen von Meister- und Befähigungsprüfungen geöffnet werden.
Darüber hinaus – und das ist das, was wir uns auch in einem Entschließungsantrag noch erhoffen und wünschen – soll es hier zu einer Gleichberechtigung kommen, denn die AHS-Schüler bekommen ja ihre Ausbildung sozusagen gratis zur Verfügung gestellt, für die Berufsreifeprüfung aber muss gezahlt werden und muss selbst Geld in die Hand genommen werden. Hiezu haben wir einen Entschließungsantrag erarbeitet, dem alle zustimmen werden, in dem es darum geht, dass es hier zu einer Gleichbehandlung und Gleichberechtigung kommen soll, dass Modelle erarbeitet werden sollen, damit in Zukunft auch Berufsreifeprüfungen nicht selbst gezahlt werden müssen. Damit werden finanzielle Hürden beseitigt, und es können noch mehr dieses Angebot, diese Möglichkeit des zweiten Bildungsweges in Anspruch nehmen. (Beifall bei den Freiheitlichen, bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Dr. Niederwieser.)
Ein weiterer Schwerpunkt ist die sprachliche Frühförderung mit dem Ziel – das ist ein Schwerpunkt außerhalb des Gesetzes –, dass alle Kinder nach der ersten Klasse Volksschule Deutsch ausreichend beherrschen. Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, denn in der Volksschule hat es zu vielen Problemen geführt, dass Kinder, die die österreichische Sprache nicht ausreichend beherrscht haben, schon in der ersten Klasse untergebracht worden sind. Das hat innerhalb der Schule zu vielen Problemen geführt, auch für die Lehrer. Das hat sie vor sehr große Herausforderungen gestellt, und deshalb ist es wichtig, dass hier eine Frühförderung einsetzt. Experten sagen, dass bereits im Kindergarten bei mindestens 8 000 Kindern ein Förderbedarf besteht.
Das heißt, es wird eine frühe Einschreibung mit einer so genannten Sprachstandsfeststellung geben. Es wird eine frühe Diagnose durch die Schulleiter geben, und es wird eine frühe Förderung schon im Kindergartenbereich geben, wo durchschnittlich vier Stunden pro Woche bezahlt werden. Der Bund zahlt hier dazu, und die Länder sollen