Wir haben die Lesefähigkeit der SchülerInnen in den Mittelpunkt gestellt: Es wurden im Monat Mai bei 189 261 Schülern und Schülerinnen Lese-Screenings durchgeführt. Etwa 40 Prozent lesen sehr gut, etwa 40 Prozent lesen gut, und 15 Prozent werden im nächsten Schuljahr jene Förderung kriegen, die sie brauchen, damit ihre Lesekompetenz verbessert wird.
Wer aber meint, dass die Schulqualität nur mit gesetzlichen Veränderungen bewirkt werden kann, der ist auf einem Auge blind! (Abg. Öllinger: Besser auf einem Auge blind als auf zwei!) Sie wissen, dass in vielen Bereichen viele Projekte, viele Maßnahmen durchgeführt werden, die nicht gesetzlich verankert, aber unglaublich wichtig sind. Ich erwähne etwa die Einführung von Standards, Standards, die bereits erprobt werden; ich erwähne die Leadership Academy, ich erwähne jene Diskussion, die im Rahmen der von mir übrigens bereits im Jahr 2003 eingesetzten Zukunftskommission eine starke Bewegung erzeugt hat. Ich erwähne die Förderstunden, die neu angeboten werden: 36 Stunden in jeder Volksschulklasse, 72 Stunden in jeder Hauptschulklasse, 72 Stunden pro Jahr in jeder Unterstufe des Gymnasiums.
Heute nun beschließen wir einige wichtige gesetzliche Weiterentwicklungen. Es ist ein Schulpaket, das für die Schulen und die SchülerInnen wichtige Weiterentwicklungen bringt. Meine Vorredner haben bereits die gesamte Maßnahmenpalette erwähnt, ich möchte deshalb auf einige mir besonders wichtige Fragen eingehen.
Es wurde in breitem Maße die so genannte Tagesbetreuung diskutiert. – Meine Damen und Herren, ich verstehe schon, dass manche bei den Grünen oder in der Opposition nicht gerne hören, dass ihre verpflichtende Tagesschule, die Ganztagsschule, von den Österreichern und Österreicherinnen flächendeckend halt einfach nicht gewollt wird.
Wir haben das sehr genau abgefragt: 77 Prozent der Befragten sind für eine freiwillige Tagesbetreuung, die auf die Bedürfnisse der berufstätigen Eltern abstellt. (Abg. Öllinger: Das kommt so auf die Frage an, das wissen Sie genau!) 62 Prozent sind gegen eine verpflichtende flächendeckende Ganztagsschule, mit der wir allen Kindern verordnen, dass sie von 8 Uhr in der Früh bis 17 Uhr am Nachmittag in der Schule sein müssen. (Abg. Öllinger: Jetzt sind Sie wieder bei Ihren alten Programmen! – Ruf: Das ist die „Zwangstagsschule“!) Ich sage Ihnen: Die Tagesbetreuung wird von denen, die es brauchen, sehr gut angenommen!
Ich fordere diejenigen, die davon reden, wir bräuchten lauter neue Gebäude, wir bräuchten lauter Umbauten, wir bräuchten lauter neue Küchen, wir bräuchten lauter Speisesäle, wir würden den ländlichen Raum aushöhlen, es werde im ländlichen Raum nicht möglich sein (Rufe bei den Grünen: Ja, ganz genau!), auf: Meine Damen und Herren! Bitte, gehen Sie in den ländlichen Raum und schauen Sie sich das doch an! (Abg. Sburny: Wir wohnen dort! Wir wohnen dort!) Sie reden ja weit weg von jeder Realität! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Sburny: Ich weiß ja nicht, wo Sie wohnen ...! – Abg. Brosz: Der Minoritenplatz ist nicht ländlicher Raum!)
Wissen Sie, als Bundesministerin kenne ich nicht nur meinen Wohnort Bregenz (Zwischenrufe bei den Grünen und der SPÖ), sondern ich kenne viele Schulen von innen, weil ich dorthin gehe, weil ich in die Bundesländer gehe, weil ich mit den Direktoren und Direktorinnen rede und weil ich mit den Eltern rede!
Ich werde Ihnen ein Beispiel bringen (Abg. Sburny: Ja! – Abg. Öllinger: Bitte!): Ich war vor 14 Tagen in einer kleinen Gemeinde in Kärnten, in Gmünd, diese bietet die verschränkte Betreuung an. Wissen Sie, wie es die machen? – Die Kinder gehen zu Mittag in ein nahe gelegenes Gasthaus! Das wollen die Eltern so, und die Schüler und Schülerinnen bekommen dort ein gutes Essen zu einem äußerst günstigen Preis. Der Schulerhalter und die Schule haben das mit diesem Gasthaus vereinbart. – Sie wollen