Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 44

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Die sprachliche Frühförderung, die jetzt kommt, ist natürlich die beste Voraussetzung dafür, dass wir uns in diesem Bereich noch weiter verbessern. Ziel muss es sein, dass alle Kinder, die in die erste Klasse Volksschule kommen, die Unterrichtssprache Deutsch ausreichend beherrschen, wenn sie ... (Abg. Öllinger: Aber auch Ihre Mutter­sprache!) – Natürlich! Aber wenn der Schulerfolg gegeben sein soll, Herr Kollege Öllin­ger, dann, das werden Sie mir schon zugestehen, wird es notwendig sein, dass man die Unterrichtssprache beherrscht. (Abg. Öllinger: Auch die Muttersprache!) – Und die Muttersprache, selbstverständlich. Aber wenn es um den Unterricht geht, dann geht es in erster Linie um die Unterrichtssprache.

Wir werden diese Zielsetzung mit dieser Frühförderung erreichen, dass nämlich alle dem Unterricht folgen können. Wir werden mit dieser Frühförderung, mit dieser Vor­verlegung der Schuleinschreibung auf Oktober, November ein Jahr vor Schuleintritt, mit gleichzeitiger Sprachstandsfeststellung durch den Schulleiter, erreichen, was Sie fordern. Wir tun etwas mit dieser frühen Diagnose, mit dieser frühen Förderung, die nach Meinung der Experten 120 Stunden betragen soll. Wir werden bis zu vier Stunden pro Woche anbieten, damit dieses Ziel erreicht wird. Die ganze Aktion wird vom Bund noch dazu mit 80 € pro Kind unterstützt. Es wird auch ein entsprechendes Fort- und Weiterbildungsangebot für Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen geben, damit dieses Ziel umfassend erreicht werden kann.

Meine Damen und Herren! Es ist hier kritisiert worden, dass in der Bildungspolitik zu wenig weitergegangen ist. Das hatte ja auch einen ganz besonderen Grund. Nicht zuletzt war es die Zweidrittelmehrheit, die notwendig war, wenn wir etwas beschließen wollten, die jeglichen Fortschritt verhindert hat. Sie war der wahre Bremsklotz an der Weiterentwicklung des Systems. Ich bin froh darüber, dass wir uns in den letzten Mo­naten darauf einigen konnten, dass diese Zweidrittelmehrheit nicht mehr notwendig ist. Die heute schon angesprochene Umbenennung von „Leibesübungen“ in „Bewegungs­erziehung“ war nicht einmal möglich, weil es eben durch diese Zweidrittelmehrheit ver­hindert wurde.

Für mich ist es besonders wichtig, dass wir nicht nur dieses Fach umbenannt haben, Herr Kollege Brosz, für mich ist es auch wichtig, dass wir jetzt im Rahmen der freiwil­ligen Nachmittagsbetreuung die Möglichkeit haben, diese Bewegungserziehung auch in vermehrtem Maße anzubieten. All das, was Sie fordern und was auch die Kollegin Schasching fordert, werden wir jetzt umsetzen. Ich bin sehr froh darüber, dass ich Ihnen sagen kann, dass es jetzt diese Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sport­vereinen nicht nur gibt und dass sie nicht nur möglich ist, sondern dass tatsächlich auch einiges passiert.

Sie wissen, dass wir seit der letzten Woche einige Projekte mit für uns gewaltigen finanziellen Mitteln unterstützen, um mehr Sport in die Schulen zu bringen. Wir haben Schulprojekte über den so genannten § 9 Abs. 4 zusammengestellt, die mit einer Summe von fast 500 000 € gefördert werden. Die Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und Union haben jetzt die Möglichkeit, mit ihren Vereinen diese freiwillige Nachmittagsbe­treuung auch mit sportlichen Schwerpunkten auszugestalten. (Beifall bei den Freiheit­lichen und der ÖVP.)

Wir fördern das im nächsten Jahr, wie gesagt, mit 500 000 €. Noch dazu kommt in all jenen Bereichen, wo die Vereine dazu nicht in der Lage sind, ein eigenes Projekt, das wir gemeinsam mit einem Kreditinstitut und mit anderen Partnern zusammen gemacht haben: Wir werden in 110 politische Bezirke gehen, in 110 Schulen, womit wir 120 000 Schüler erreichen. Das ist ein Projekt mit Gesamtkosten von 300 000 €, mit dem noch mehr Bewegungseinheiten in die Schulen gebracht werden. (Abg. Brosz: Zu welchem Tagesordnungspunkt gehört das?)

 


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