Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 45

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Ich glaube, dass die von Ihnen nach der Entlastung der Schüler, durch die aber insge­samt Stunden gekürzt wurden, gestellte Forderung, die berechtigt war, jetzt erfüllt ist, nämlich dass nicht weniger, sondern mehr Sport in den Schulen stattfinden wird, und dass wir einen wesentlichen Beitrag dazu in Zusammenarbeit mit dem Bundesministe­rium geleistet haben.

Ich bedanke mich für die konstruktive Zusammenarbeit, die in diesem Bereich möglich war, und freue mich für mehr als 400 000 Schüler, die im nächsten Jahr diese zusätz­lichen Sportangebote zur Verfügung haben werden. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

11.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Sburny zu Wort. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


11.08.33

Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär Schweitzer! Ich bin ja nicht ganz sicher, ob es bei Ihrem Ver­ständnis von Schule und Bildung überhaupt Sinn macht, darüber zu diskutieren. (Abg. Scheibner: Bitte!) Aber ich versuche es noch einmal. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Skandalös! – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Erstens: Was die Grünen immer gesagt haben und was wissenschaftlich erwiesen ist, ist, dass Kinder ihre Muttersprache brauchen, um eine andere Sprache zu lernen. Das heißt, Kinder, die ihre Muttersprache nicht beherrschen, können nicht oder sehr viel schwerer eine Fremdsprache, nämlich in diesem Fall Deutsch, erlernen. Deswegen haben wir immer gefordert, dass es für diesen muttersprachlichen Unterricht genügend Geld geben muss, damit man dann sinnvoll mit dem deutschsprachigen Unterricht auf­setzen kann. Das, was Sie machen, ist beide Sachen gegeneinander auszuspielen, anstatt sie zusammenzubringen. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Zweitens: Die Grünen haben immer jede Form von Deutschlernen unterstützt. Das, was Sie in der Regierung in den letzten fünf Jahren gemacht haben, ist, dass Sie ge­nau in diesem Bereich extrem eingespart haben. Es hat im Jahr 2000 noch 2 000 Leh­rer und Lehrerinnen gegeben, die dafür beschäftigt waren. Jetzt, nach fünf Jahren Blau-Schwarz, Schwarz-Blau/Orange, wie auch immer, Schüssel/Haider jedenfalls, sind es 700! (Abg. Amon: Und wie viele Schüler weniger?) Das ist eine dramatische Reduktion in jenem Bereich, von dem Sie jetzt behaupten, dass er Ihnen so wichtig sei. Das ist einfach unehrlich. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Amon: Haben Sie die Schü­lerzahlen auch angesehen?)

In diesem Zusammenhang wäre es auch interessant, zu sehen, wofür Sie Geld ausge­ben. Ihnen ist das wahrscheinlich bekannt, Herr Staatssekretär, den anderen vielleicht nicht so. (Die Rednerin hält ein Schriftstück in die Höhe.) Das ist nämlich keine BZÖ-Werbung, wie man annehmen könnte, sondern eine Werbung des Herrn Staatssek­retärs Schweitzer (Staatssekretär Mag. Schweitzer: Kommen Sie hin, am Montag!): „Zukunft Bewegtes Österreich“ mit BZÖ-Aufmachung. (Abg. Scheibner: Also bitte! – Staatssekretär Mag. Schweitzer: Wo denn?)

Das ist ein ganz kleines Mosaiksteinchen einer ganzen Kampagne, mit der Frau Mi­nisterin Haubner, Herr Staatssekretär Dolinschek und Herr Staatssekretär Schweitzer Parteiwerbung mit öffentlichen Geldern machen (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Das ist Missbrauch!), öffentliche Gelder, die Sie dann für den Schulbereich nicht haben. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Wir werden schauen, ob der Kol-


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