Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 117. Sitzung / Seite 72

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Reformwerk der letzten drei Jahrzehnte in der Schulpolitik, das nunmehr mit diesem Schulpaket I vorliegt.

Ich möchte zum Schluss dieser Diskussion noch auf eine Disparität der heutigen De­batte eingehen – zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. Gerade von sozialdemo­kratischen Gemeindevertretern beziehungsweise Rednern wurde hier darauf hingewie­sen, welche Belastungen auf die Gemeinden zukommen.

Das Land Niederösterreich hat gerade in den letzten Wochen mit seinem 10 Punkte umfassenden Bildungsreformpaket bewiesen, dass durch dieses Paket die Schul­standorte in unserem Bundesland gesichert werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Jedes Schulkind in Niederösterreich, das in diesem Alter ist, wird in den nächsten Jah­ren in seiner Heimatgemeinde die Volksschule absolvieren können. Das Land Nieder­österreich wird auch eine sehr schlanke Struktur aufbauen: Die 21 Bezirksschulräte werden durch 5 Bildungsregionen ersetzt.

Aber zurück zu den Gemeinden. Es zeigt sich in dieser heutigen Debatte die Doppel­bödigkeit: Auch im burgenländischen Landtag wird zu dieser Stunde darüber debattiert, und die Sozialisten treten dort sehr stark dafür ein (Zwischenruf des Abg. Faul) – die Sozialdemokraten; sehr gerne (Abg. Dr. Puswald: So viel Zeit muss sein!) –, die Kos­ten der Nachmittagsbetreuung wieder einmal auf den Bund abzuschieben.

Nein, es ist auch Aufgabe der Gemeinden, hier tätig zu werden, angesichts der – Gott sei Dank! – sehr hohen Frauenerwerbsquote von 61 Prozent, angesichts von 160 000 AlleinerzieherInnen.

Das, glaube ich, ist die sozialpolitische Aufgabe, das ist jene Antwort, die wir als Ge­meinden auf die gesellschaftspolitischen Veränderungen zu geben haben, nämlich in die Nachmittagsbetreuung zu investieren. Jeder Bürgermeister ist gut beraten, eine Straße nicht zu bauen und das Geld – das wurde, glaube ich, von den Herren Abge­ordneten aus der Steiermark angesprochen – für die Nachmittagsbetreuung zur Verfü­gung zu stellen. Die Gemeinden haben eine große Verantwortung und werden diese auch wahrnehmen. Das ist gelebte Sozialpolitik, die keine Farbe hat. – Herzliche Gra­tulation zu diesem Schulpaket! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheit­lichen.)

12.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zum Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Der Herr Berichterstatter wünscht kein Schlusswort.

Wir gelangen nun zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vor­nehme.

Zuerst gelangen wir zur Abstimmung über den Gesetzentwurf betreffend Schulrechts­paket 2005 in 1044 der Beilagen.

Hiezu haben die Abgeordneten Amon, Dipl.-Ing. Achleitner, Dr. Niederwieser, Brosz, Kolleginnen und Kollegen einen Zusatz- beziehungsweise Abänderungsantrag einge­bracht.

Ferner haben die Abgeordneten Brosz, Kolleginnen und Kollegen einen Abänderungs­antrag eingebracht.

Weiters liegt ein Verlangen des Abgeordneten Brosz auf getrennte Abstimmung vor.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite