Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 119. Sitzung / Seite 84

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österreichischen Studierenden konstant bleibt. Diese Forderung, Frau Ministerin, ist doch wohl nicht überzogen, dieser Forderung sind Sie aber nicht entgegengekommen, Frau Ministerin, und das ist sehr schade! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Was haben die Maturantinnen und Maturanten heute? Kollege Öllinger hat das schon angedeutet: Sie haben auf der einen Seite immer weniger Chancen auf einen Arbeits­platz, und sie haben auf der anderen Seite immer weniger Chancen, das Studium beginnen zu können, das sie absolvieren wollen.

Frau Ministerin, es ist eine meiner Meinung nach sehr zynische Aussage von Ihnen, wenn Sie den Studierenden oder den künftig Studierenden empfehlen, doch einfach eine Studienrichtung zu wählen, die nicht so überlastet ist. Praktisch empfehlen Sie damit einer Maturantin, die gerne Medizin studieren möchte, dass sie Theologie inskri­bieren soll, und Sie empfehlen vielleicht einem, obwohl eigentlich Apotheker fehlen, der das studieren möchte, dass er Sport machen soll. Das ist meiner Meinung nach nicht das richtige Konzept!

Sie selbst, Frau Ministerin, haben vor 10 oder 15 Minuten gesagt, dass Sie allen Kom­petenzen, Fähigkeiten und Neigungen der jungen Menschen entsprechen wollen. Das geht aber genau mit einer solch zynischen Aussage nicht! Ich glaube, es entsteht dann so etwas wie eine gelernte Hilflosigkeit bei den Maturanten und Maturantinnen. Das ist ein psychologischer Ausdruck für das Verhalten, dass man überhaupt nicht mehr weiß, was man machen soll, wenn man weder Arbeit findet, noch studieren kann. Und genau dieses Problem haben Sie sozusagen vergrößert, indem Sie für Maturantinnen und Maturanten zuerst Hindernisse im Zusammenhang mit den Studiengebühren und jetzt weitere Erschwernisse mit den Aufnahmetests und den Zugangsbeschränkungen ge­schaffen haben.

Das, was Frau Kollegin Glawischnig gesagt und gefordert hat, nämlich dass wir erwar­ten, dass Sie die Politik ändern, entspricht nicht mehr meiner Erwartung. Ich wünsche mir, dass es zu einem Regierungswechsel kommt! – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Ironische Heiterkeit bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.23


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die De­batte ist geschlossen.

17.24.03Beschluss auf Beendigung der außerordentlichen Tagung 2005

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Im Einvernehmen mit den Fraktionen lege ich dem Hohen Haus folgenden Antrag vor:

Der Herr Bundespräsident wird ersucht, die außerordentliche Tagung 2005 der XXII. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates mit Ablauf des 11. August 2005 für be­endet zu erklären.

*****

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag ihre Zustimmung geben, um ein entsprechendes Zeichen. – Dieser Antrag ist einstimmig angenommen.

Verlesung eines Teiles des Amtlichen Protokolls

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Um eine umgehende Ausfertigung dieses Be­schlusses zu ermöglichen, verlese ich entsprechend einem schriftlichen Verlangen von


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