Die Grünen
fordern daher einen massiven Ausbau bei FörderlehrerInnen, muttersprachlichen
LehrerInnen, StützlehrerInnen, IntegrationslehrerInnen, LegasthenielehrerInnen
und PsychagogInnen zur Unterstützung des Unterrichts.
Das
„historische Fenster“ der rückläufigen Zahl an SchulanfängerInnen in den nächsten
6 Jahren muss genützt werden. Im Pflichtschulbereich geht es, wenn sich die
Schülerprognosen bewahrheiten, zumindest bis zum Schuljahr 2011/2012 nicht um
zusätzliche Investitionen, sondern um die Aufrechterhaltung des Budgets. Schon
durch einen Verzicht auf Einsparungen könnte die Qualität des österreichischen
Pflichtschulsystems drastisch angehoben werden.
Vorbild
Finnland
Die
Finnen schaffen es am besten, auch die schwächsten SchülerInnen „nach oben zu
ziehen“. Das Schulsystem setzt sich auch mit diesen auseinander und schiebt sie
nicht ab. Lernprobleme werden sofort gelöst – nicht durch Sitzenbleiben. In
allen Gesamtschulklassen sind durchschnittlich knapp über 20 % der
SchülerInnen in Teilzeitfördermodellen, weitere 6 % sind der „special
need education“, also Sonderpädagogik zugeordnet. In den ersten beiden
Schulstufen beträgt der besonders geförderte Anteil mehr als 30 %! Diese
Förderungen finden zum Teil als Einzelunterricht statt. Schwerstbehinderten
Kindern ist oft eine Betreuungsperson zugewiesen.
Drohende
LehrerInnen-Massenarbeitslosigkeit
Schon bei der
Beschlussfassung der Budgets für die Jahre 2005 und 2006 haben die Grünen
nachdrücklich vor einem weiteren massiven Rückgang bei den Pflichtschullehrerposten
gewarnt. Die Befürchtungen werden auch im Schuljahr 2005/2006 bestätigt.
Alleine in Niederösterreich werden heuer 126 PflichtschullehrerInnen weniger
beschäftigt werden als im letzten Schuljahr. In der Steiermark 184!
Österreichweit werden in diesem Schuljahr etwa 600 Dienstposten gekürzt.
Bildungsministerin Gehrer setzt ihren
Sparkurs unbeirrt fort. Anstatt die Jahre des Schülerrückgangs für eine
Qualitätsverbesserung im Schulsystem zu nutzen, werden fleißig
LehrerInnenposten abgebaut. Der große Knall wird aber erst in den nächsten
Jahren kommen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat der Landesschulrat für
Niederösterreich eine Prognose über die Schülerentwicklung in den nächsten Jahr
erstellt. Diese Prognose ist dramatisch:
|
Schuljahr |
SchulanfängerInnen |
Veränderung gegenüber dem Vorjahr |
Veränderung gegenüber 2005/2006 |
|
2005/2006 |
16310 |
|
|
|
2006/2007 |
15809 |
- 3,1 % |
- 3,1 % |
|
2007/2008 |
14071 |
- 11 % |
- 13,7 % |
|
2008/2009 |
13200 |
- 6,2 % |
- 19,1 % |
|
2009/2010 |
11700 |
- 11,4 % |
- 28,3 % |
|
2010/2011 |
10200 |
- 12,8 % |
- 37,5 % |