Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 120. Sitzung / Seite 28

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Die Grünen fordern daher einen massiven Ausbau bei FörderlehrerInnen, mutter­sprachlichen LehrerInnen, StützlehrerInnen, IntegrationslehrerInnen, Legasthenieleh­rerInnen und PsychagogInnen zur Unterstützung des Unterrichts.

Das „historische Fenster“ der rückläufigen Zahl an SchulanfängerInnen in den nächsten 6 Jahren muss genützt werden. Im Pflichtschulbereich geht es, wenn sich die Schülerprognosen bewahrheiten, zumindest bis zum Schuljahr 2011/2012 nicht um zusätzliche Investitionen, sondern um die Aufrechterhaltung des Budgets. Schon durch einen Verzicht auf Einsparungen könnte die Qualität des österreichischen Pflicht­schulsystems drastisch angehoben werden.

Vorbild Finnland

Die Finnen schaffen es am besten, auch die schwächsten SchülerInnen „nach oben zu ziehen“. Das Schulsystem setzt sich auch mit diesen auseinander und schiebt sie nicht ab. Lernprobleme werden sofort gelöst – nicht durch Sitzenbleiben. In allen Gesamt­schulklassen sind durchschnittlich knapp über 20 % der SchülerInnen in Teilzeit­fördermodellen, weitere 6 % sind der „special need education“, also Sonderpädagogik zugeordnet. In den ersten beiden Schulstufen beträgt der besonders geförderte Anteil mehr als 30 %! Diese Förderungen finden zum Teil als Einzelunterricht statt. Schwerst­behinderten Kindern ist oft eine Betreuungsperson zugewiesen.

Drohende LehrerInnen-Massenarbeitslosigkeit

Schon bei der Beschlussfassung der Budgets für die Jahre 2005 und 2006 haben die Grünen nachdrücklich vor einem weiteren massiven Rückgang bei den Pflicht­schullehrerposten gewarnt. Die Befürchtungen werden auch im Schuljahr 2005/2006 bestätigt. Alleine in Niederösterreich werden heuer 126 PflichtschullehrerInnen weniger beschäftigt werden als im letzten Schuljahr. In der Steiermark 184! Österreichweit werden in diesem Schuljahr etwa 600 Dienstposten gekürzt.

Bildungsministerin Gehrer setzt ihren Sparkurs unbeirrt fort. Anstatt die Jahre des Schülerrückgangs für eine Qualitätsverbesserung im Schulsystem zu nutzen, werden fleißig LehrerInnenposten abgebaut. Der große Knall wird aber erst in den nächsten Jahren kommen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat der Landesschulrat für Niederösterreich eine Prognose über die Schülerentwicklung in den nächsten Jahr erstellt. Diese Prognose ist dramatisch:

Schuljahr

SchulanfängerInnen

Veränderung gegenüber dem Vorjahr

Veränderung gegenüber 2005/2006

2005/2006

16310

 

 

2006/2007

15809

-   3,1 %

-   3,1 %

2007/2008

14071

- 11    %

- 13,7 %

2008/2009

13200

-  6,2  %

- 19,1 %

2009/2010

11700

- 11,4 %

- 28,3 %

2010/2011

10200

- 12,8 %

- 37,5 %

 


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