Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 120. Sitzung / Seite 65

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für Fachdidaktik Geschichte, schreibt seinem Studienprogrammleiter: Am Inhalt der Lehrveranstaltung hat sich nichts geändert, die Bezahlung wurde aber um mehr als ein Drittel gekürzt, von 1 490 € – brutto natürlich – auf 933 €. Wurde die Bezahlung wirklich in diesem Ausmaß gekürzt?

Antwort des Studienprogrammleiters Friedrich Edelmayer: Ja, das stimmt. Es ist traurig, trifft aber alle Lehrenden der Studienrichtung Geschichte. – Kürzungen der Ho­norare der Lehrenden um 50 Prozent! „Papperlapapp“, Krise gibt es keine. (Abg. Neudeck: „Misere“!)

Oder nehmen Sie doch den Rektorenchef Badelt. Er sagt am 15. September, das ist noch gar nicht so lange her, in der „Zeit im Bild“ (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek): Wir haben zum Teil einen Personalabbau vornehmen müssen, der von den Betreuungs­relationen nicht zu rechtfertigen ist. – „Papperlapapp“, Krise gibt es keine. (Abg. Neu­deck: Da steht „Misere“! Was ist jetzt?)

Christoph Steger aus Tamsweg in Salzburg schickt mir zwei Dokumente: Erstens die offizielle, aus dem Internet genommene Unterlage der Medizinuniversität Innsbruck für die Anmeldung zum Medizinstudium. Dort steht drin: Anmeldefrist 8. Juli bis 24. Juli. Christoph Steger meldet sich am 11. Juli an und erhält schon am 7. September die Antwort: Sie wurden abgelehnt. Grund wie folgt: „Zum Zeitpunkt des Poststempels Ihrer Bewerbung war leider das Studienplatzkontingent erschöpft.“ Er meldet sich am 11. Juli an in einer offenen Anmeldungsfrist bis 25. Juli und bekommt einen Monat später diesen lapidaren Satz! Er hat um einen Bescheid ersucht, weil er das anfechten will; er hat den Bescheid bis heute nicht bekommen. – „Papperlapapp, Misere gibt es keine“.

Dr. Mittermeier aus Bozen schreibt mir: Ich bitte Sie, bei der morgigen Parlaments­sitzung auch die Situation der vielen Südtiroler Medizinstudenten in spe zu thematisie­ren. Sie wissen ja, dass die Medizin-Uni Innsbruck leider nicht imstande ist, zu wissen, wann in Südtirol die Maturazeugnisse herausgegeben werden, sodass alle Südtiroler Maturanten – deutschsprachigen Südtiroler Maturanten –, die immer nach Innsbruck studieren gehen, heuer dort ein „Schmecks, Kropferter!“ gehört haben, weil sie leider zu spät kommen.

Also eine Bevölkerungsgruppe (Rufe bei der SPÖ: Wo ist Khol?), die doch in den letzten Jahrzehnten immer zu Recht unter dem besonderen Schutz Österreichs gestanden ist, weil die Universität Innsbruck die einzige deutschsprachige Universität ist, an der sie studieren können, wird einfach ausgeschlossen!

Ich aber sage Ihnen: „Papperlapapp, Misere gibt es keine“. – Wünsche, wohl zu schlafen! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

16.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Ross­mann zu Wort. Frau Abgeordnete, 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.08.31

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Frau Präsident! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Kollege Broukal, Sie haben sich hier heraus gestellt, aber außer „Papper­lapapp“ habe ich nicht viel von Ihnen gehört. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ. – Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.) Und ich kann sagen, außer Demagogie haben Sie keinen einzigen Ansatz zur Lösung dieses Problems erläutert. Sagen Sie uns: Was ist die Lösung der SPÖ? Was ist die Lösung des sozialdemokratischen Wissenschafts­sprechers zu diesem Problem an den Universitäten? (Abg. Reheis: Neuwahlen!)

Ich als Mutter bin selbst betroffen: Meine Tochter will Medizin in Graz studieren, und sie steht demnächst vor demselben Problem. Sie will nämlich im nächsten Herbst


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