private Häuser, aber überhaupt die Infrastruktur ist sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Ein Bild bleibt mir, der ich am ersten Tag des Geschehens dort war, unvergessen: In einer Gemeinde – übrigens die Nachbargemeinde meiner Heimatgemeinde – wurde eine ganze Siedlung mit 14 Häusern, in denen Familien mit Kleinkindern gewohnt haben, überschwemmt, ja weggeschwemmt, eine ganze Siedlung mit insgesamt 50 Bewohnern, die ausgesiedelt werden müssen, die ihr Zuhause endgültig, wenn Sie so wollen, verloren haben.
An dieser Stelle darf ich auch einmal all den freiwilligen Helfern, vor allem aber auch den privaten Gönnern, die da einspringen, herzlich danken. Mir kommt das jetzt in den Sinn, weil ich im Zusammenhang mit den Betroffenen in dieser Siedlung in den letzten Tagen etwas erlebt habe, das auch hier im Hohen Hause erwähnenswert ist (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP):
Eine betagte Frau ging auf Sozialministerin Uschi Haubner zu und sagte: Ich habe gestern im Fernsehen Bilder von der Hochwasserkatastrophe in Vorarlberg gesehen und möchte mein ganzes Erspartes, 40 000 €, den Leuten, die dort ausgesiedelt werden müssen, übergeben. (Abg. Faul: Da könnte sich die Regierung ein Beispiel nehmen!) – Ich darf das übermorgen tun. Das sind Beispiele, die einen wieder munter machen, die einem Mut machen, die zeigen, wie groß die Betroffenheit ist und die Solidarität. Und das ist eine Stärke unserer Republik, der Österreicherinnen und Österreicher! Generalsekretär Abgeordneter Lopatka hat da sicher Recht: In diesen Belangen sind wir eine Großmacht! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! In Summe haben wir mit der Steiermark, Salzburg und Kärnten in Österreich einen Gesamtschaden von 700 bis 800 Millionen € zu verzeichnen. Aber es ist mir auch ein Bedürfnis, festzustellen, dass dieser Schaden sicherlich größer wäre, wären die Einsatzkräfte nicht so schnell und so intensiv – zum Teil rund um die Uhr – vor Ort gewesen. Ich danke recht herzlich den Kräften von Feuerwehr und Bundesheer, Wildbach- und Lawinenverbauung, Bundeswasserbau, Rotem Kreuz, Bergrettung, Wasserrettung, also insgesamt 26 000 Personen, die unzählige Stunden, Tag und Nacht gearbeitet haben, um denjenigen, denen dieses Leid zugestoßen ist, zu helfen, und das zum Teil oder größtenteils ehrenamtlich! Diesen Menschen ist wirklich hochoffiziell im Namen der Republik Österreich ein Dank auszusprechen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)
Die Bundesregierung hat sehr schnell und unbürokratisch beschlossen, zu helfen. Heute werden wir hier im Parlament Maßnahmen beschließen, die sich schon beim Hochwasser 2002 bewährt haben: vorzeitige Abschreibung von Anschaffungen oder Herstellungskosten, Umweltförderungsgesetz – dort wird Vorsorge für die Reparatur der oft stark beschädigten Trinkwasser- und Abwasserleitungen getroffen –, steuerliche Erleichterungen wie zum Beispiel vorzeitige Abschreibungsmöglichkeiten für Gebäude und bewegliche Güter, Erbschafts- und Schenkungssteuerbefreiungen zur Schadensbeseitigung, Befreiung von Säumnis- und Verspätungszulagen, Befreiung von Grunderwerbssteuer bei Ersatzerwerb, Spenden für den Empfänger werden einkommens- und lohnsteuerfrei gestellt; steuerlicher Freibetrag für die Beseitigung von Katastrophenschäden, Gebührenbefreiung zur Wiederbeschaffung von Schriften und Dokumenten.
Das alles macht etwa 72 Millionen € aus. Und wir haben gut vorgesorgt, meine Damen und Herren: Etwas mehr als 250 Millionen € hat der Bund zur Verfügung, diese Mittel sollen an jene, die in Not geraten sind, ausbezahlt werden. Das ist jedoch nur der Betrag des Bundes, nicht derjenige der Länder und allfälliger Hilfsorganisationen.