Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 165

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einmal diese Rechtsauffassung wünschen, wenn es einem gerade passt, und das andere Mal eben eine andere. Das sollte man doch beherzigen! (Beifall bei der ÖVP.)

Dass in einem Betrieb mit Hunderten Mitarbeitern – wie eben dem Kunsthistorischen Museum – und einem Unternehmensvolumen von mehreren Millionen auch einmal Fehler passieren können, wird nicht bestritten. Da möge jetzt einer/eine herauskom­men und sagen, dass das nicht der Fall sein darf und kann.

Belege wurden nachgereicht. Der Rechnungshofbericht gibt Auskunft darüber, dass die Fragen beantwortet wurden. Es geht lediglich darum, ob früher oder später reagiert wurde. Wir haben das alles ausgiebig diskutiert, und es gibt keine Veranlassung, an der korrekten Beantwortung der Anfrage zu zweifeln. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich möchte meinem Kollegen Cap, der ja dann auch auf das Museumswesen sowie auf die Leistungen des Kunsthistorischen Museums eingegangen ist, in Erinnerung rufen, dass es nicht zuletzt ein renommierter Journalist, nämlich Alfred Worm, war, der ge­sagt hat, Seipel müsse man an seinem Erfolg messen, und da hat es in der letzten Zeit einige schöne Erfolgsbeispiele gegeben. Ich freue mich für die Österreicherinnen und Österreicher, für die Touristinnen und Touristen, für die Besucherinnen und Besucher, gilt es doch, die Wiedereröffnung der Antikensammlung zu feiern, wenn wir Alfred Worm folgen.

In einem „Presse-Kultur-Spezial“-Beitrag wurde darauf hingewiesen, dass mit der Anti­kensammlung, deren Wiedereröffnung ein wesentliches Verdienst von Wilfried Seipel ist, ein großer und entscheidender Schritt in der Geschichte dieses Hauses und eine wichtige Großtat gesetzt wurde, sodass Wilfried Seipel und seinem Team – einschließ­lich dem Ausstellungsmacher, dem Architekten Hans Hoffer – von dieser Stelle aus sehr herzlich zu danken und zu gratulieren sei. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abge­ordneten der Freiheitlichen.)

Es galt, mit dieser Wiedererrichtung der Antikensammlung aus einer kaiserlichen Pri­vatsammlung einen Bildungsort zu machen und 2 300 Kunstwerke nach zeitgemäßen Sicherheitserfordernissen und museologischen Vorstellungen auszustellen.

Ich freue mich, dass die Kultur des Erinnerns wieder stärkere Aufmerksamkeit genießt, und als Unterstützung darf ich Ihnen einige Zitate bringen, so etwa eines von Fritz Krin­zinger, dem Direktor des Österreichischen Archäologischen Instituts, der schrieb: „In Wien als Forschungsort, Universitätsstadt und Weltstadt ist die Antikensammlung eine kulturelle Einrichtung ersten Ranges“.

Ein weiteres Zitat von Peter Engelmann, Philosoph und Verleger: „Geschichtliche Tiefe ist die Basis unserer Zivilisation.“ – Diesem Prinzip, dieser Maxime sollten wir folgen – und nicht etwas schlechtreden, weil es einem nicht nach dem Geschmack, nicht nach der Nase steht.

Ich bedanke mich und füge hinzu: Herr Bundesminister Grasser, setzen Sie diese Art von Anfragebeantwortungspraxis fort: im Sinne der Kunstschaffenden, im Sinne der Kunstmanagerinnen und -manager, im Sinne der Abgeordneten des Parlaments und aller Österreicherinnen und Österreicher! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

17.13


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Dr. Kräuter. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


17.13.31

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister Grasser, diese Anfragebeantwortung war einigermaßen beschämend,


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