Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 18

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Die Staats- und Regierungschefs sind daher im März 2005 übereingekommen, die Anstrengungen auf nationaler und auf europäischer Ebene verstärkt auf die Erhöhung von Wachstum und Beschäftigung auszurichten. Darüber hinaus wurde beschlossen, das Zusammenspiel von Europäischer und nationaler Ebene bei der Politikgestaltung im Rahmen einer „Partnerschaft für Wachstum und Beschäftigung“ zu verbessern:

Die bereits bestehenden europäischen Koordinierungsinstrumente – die Grundzüge der Wirtschaftspolitik und die beschäftigungspolitischen Leitlinien – wurden auf die För­derung von Wachstum und Beschäftigung konzentriert. Deshalb wurden heuer im Juni vom Europäischen Rat erstmals „Integrierte Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung 2005-2008“ gebilligt. Diese 24 Leitlinien zeigen auf, welche Herausforderungen in den Bereichen Makroökonomie, Mikroökonomie und Beschäftigung zu bewältigen sind und bilden die Grundlage für die nationalen Reformprogramme, die von den Mitgliedstaaten bis 15. Oktober 2005 zu erstellen sind. In diesen Programmen geben die Mitglied­staaten an, welche Maßnahmen sie bereits getroffen haben oder treffen wollen, um Wachstum und Beschäftigung auf nationaler Ebene zu unterstützen. Jeder Mitglied­staat soll dabei den Schwerpunkt auf die spezifischen Herausforderungen („strate­gische Kernbereiche“) legen, vor denen er steht.

Ab Herbst 2006 werden die Mitgliedstaaten über die Umsetzung der Maßnahmen in den vergangenen 12 Monaten berichten. Im Frühjahr werden sich die Staats- und Regierungschefs auf Basis eines Berichts der Kommission mit den erzielten Fort­schritten beschäftigen und wenn nötig, Anpassungen vornehmen. Um der Durch­führung die nötige Stabilität zu geben, sind die Integrierten Leitlinien auf einen Zeit­raum von drei Jahren angelegt.

Die Kommission hat ihrerseits am 20. Juli ein „Lissabon-Programm der Gemeinschaft“ vorgelegt, das die entsprechenden Maßnahmen für die Erhöhung von Wachstum und Beschäftigung auf Gemeinschaftsebene zusammenfasst.

Der Prozess zur Ausarbeitung des österreichischen Reformprogramms für Wachstum und Beschäftigung wurde im Mai 2005 im Rahmen eines Reformdialoges an dem Bundesregierung, Sozialpartner, Opposition, Vertreter der Länder, der Wissenschaft und Unternehmen sowie der Europäischen Kommission zugegen waren, gestartet. Hier wurden die strategischen Kernbereiche des österreichischen Reformprogramms erar­beitet:

1. Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen

2. Arbeitsmarkt und Beschäftigungspolitik

3. Forschung und Entwicklung, Innovation

4. Infrastruktur

5. Standortsicherung und Mittelstandsoffensive

6. Bildung und Weiterbildung

7. Umwelttechnologien und effizientes Ressourcenmanagement

Die Reformmaßnahmen der letzten Jahre stehen im Zeichen von Wachstum und Beschäftigung und finanzieller Nachhaltigkeit. Das Nationale Reformprogramm setzt daher auf Kontinuität und Nachhaltigkeit und konzentriert sich in seiner Ausrichtung auf das Jahr 2006. Der Fokus liegt auf einer konjunkturgerechten und nachhaltigen Wachstums- und Beschäftigungsstrategie, die auch größten Wert darauf legt, keine Politik auf Kosten der nachfolgenden Generationen zu machen.

Nachteilig für das Reformprogramm sind jedoch die auch durch die Hurrikan­katas­trophen in den USA zuletzt sehr stark gestiegenen Ölpreise, die sich besonders


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