ÖVP-Sozialsprecher Tancsits: "Die
Zahlen verdeutlichen auch, dass die Maßnahmen der Bundesregierung für
Jugendliche und ältere Arbeitnehmer eindeutig greifen." (3.11.2004)
November 2004: 246.726 Arbeitslose,
Rückgang zum Vorjahr: 0,6 Prozent
Schüssel ortet "einen wirklichen
Rückgang" der Arbeitslosigkeit und ein Zeichen, dass "die Konjunktur
wirklich angesprungen ist". (APA, 7. 12. 2004)
Jänner 2005: 316.017 Arbeitslose
(absoluter Rekordwert der Zweiten Republik), Anstieg zum Vorjahr: 1,1 Prozent
Bartenstein: Reformen der
Bundesregierung zeigen Ergebnisse (OTS, 27.1.2005)
Schüssel: "Der Vergleich macht
sicher und beruhigt" (OTS, 4.2. 2005)
Juli 2005: 210.895 Arbeitslose, Anstieg
zum Vorjahr: 5,0 Prozent
Bartenstein: "Der
Wirtschaftsstandort Österreich ist hervorragend aufgestellt." (4.7.2005)
Gorbach: Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
hat Priorität Eins (OTS, 3.8.2005)
ÖVP-Sozialsprecher Walter Tancsits:
"Die Situation am Arbeitsmarkt ist keineswegs so dramatisch." (OTS,
2.8.2005)
Die Mangelwirtschaft in der österreichischen
Arbeitsmarktpolitik wird fortgesetzt. Weder sind entscheidende Fortschritte bei
der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit (der Bewältigung der Strukturprobleme
in der beruflichen Erstausbildung) erkennbar, noch wird entsprechend auf die deutlich
gestiegenen Arbeitsmarktprobleme von Frauen und generell von ArbeitnehmerInnen
im Haupterwerbsalter reagiert.
Notwendig wäre eine sofortige Erhöhung
der aktiven Arbeitsmarktförderungsmittel um zumindest 60 Mio. Euro, damit auch
Arbeitslose im Haupterwerbsalter noch heuer adäquat unterstützt werden können
sowie eine mittelfristige Erhöhung des Budgets für aktive Arbeitsmarktpolitik
um insgesamt 250 Mio. Euro (jährlich rd. 60 Mio. Euro), damit wieder
flächendeckend qualitativ hoch stehende fachliche Ausbildung für Arbeitslose
möglich wird.
Besondere Bedeutung muss auch den
Arbeitsmarktchancen der Frauen beigemessen werden. 25.000 Frauen mit Kindern
könnten wieder in die Arbeitswelt zurückkehren, wenn es ausreichend
Kinderbetreuungsplätze gäbe. Fast jede fünfte Frau im Haupterwerbsalter kann
aus familiären Gründen nicht am Berufsleben teilhaben.
In Österreich wäre für 90.000 Kinder
eine zusätzliche Betreuung erforderlich. (Ergebnis der Mikrozensuserhebung 2002
der Statistik Austria.) Für rund 48.000 Kinder fehlt überhaupt der
Betreuungsplatz, für rund 42.000 ist die vorhandene Betreuung unzureichend.
56.000 Mütter sind von diesem Manko an Betreuungsplätzen betroffen. Den größten
Bedarf an Betreuungsplätzen gibt es bei Kindern bis zu zwei Jahren und bei Schulkindern.
Für berufstätige Mütter ist eine gute
Kinderbetreuung mit Öffnungszeiten, die der Arbeitswelt angepasst sind,
unumgänglich. Fehlt ein entsprechendes Angebot, werden Mütter an der
Erwerbstätigkeit gehindert. Eine eigenständige Erwerbstätigkeit der Frauen ist
für sie, aber auch zur Finanzierung der Pensionen wichtig.
Eine weitere Problemgruppe am Arbeitsmarkt sind Jugendliche. Seit 2000 nimmt die Zahl der Lehrstellen suchenden Jugendlichen ständig zu, aber die angebotenen Lehrstellen wurden immer weniger. In den Jahren 2001 und 2002 wurden auch zu wenige Plätze in Lehrgängen nach dem Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz bewilligt, wodurch die Lücke zwischen Lehrstellen suchenden Jugendlichen (einschließlich