Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 42

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Steuerreform ausländische Verluste noch einfacher mit inländischen Gewinnen gegenverrechnen und damit ihre Steuern reduzieren.

Eine Reparatur der verpatzten Steuerreform ist daher dringend geboten.

Das letzte von der Regierung vorgelegte Beschäftigungspaket beinhaltet zwar die Bereitstellung von zusätzlich 285 Mio. Euro für aktive Arbeitsmarktpolitik für das Jahr 2006, allerdings kommt diese Mittelzuteilung sehr spät, nur für ein Jahr und es werden zum Teil falsche Maßnahmen – wie beispielsweise der Kombilohn – gefördert.

Am Beispiel Kombilohn lässt sich die zynische Herangehensweise dieser Regierung an das Problem Arbeitslosigkeit wieder besonders gut ablesen: Subventioniert werden schlecht bezahlte Tätigkeiten, nach denen am freien Markt wenig Nachfrage besteht. ArbeitgeberInnen werden durch diese Vorgangsweise in ihrem Festhalten an unter­durchschnittlicher Bezahlung bestärkt. Das Anbieten von Niedriglohnarbeitsplätzen ist aus sozialdemokratischer Sicht nicht förderungswürdig. Kleine und mittlere Betriebe werden benachteiligt, weil bereits jetzt beschäftigte ArbeitnehmerInnen gekündigt und auf Basis des Kombilohnmodells neu eingestellt werden können, derartige Maß­nahmen von größeren Betrieben auch bedenkenlos zu ihrem Vorteil gesetzt werden und KMUs einschlägigen Studien zufolge ihre Personalstände zu halten versuchen.

Das bisher bewährte Instrument der Besonderen Eingliederungsbeihilfe, welche die Möglichkeit der Qualifizierung bot, wird abgeschafft. Stattdessen werden künftig schlecht bezahlte und unter schlechten Arbeitsbedingungen durchzuführende Tätig­keiten gefördert, die vor allem für Jugendliche die Gefahr der beruflichen Sackgasse bedeuten.

Insgesamt kommen daher diese jüngsten Versuche der Bundesregierung, die Arbeits­losigkeit zu bekämpfen, reichlich spät und setzen teilweise falsche Akzente. Die Bundesregierung bleibt bedauerlicherweise auch weiterhin auf halbem Wege stehen, finanziert nach wie vor nur die Arbeitslosigkeit, nicht aber bessere Rahmenbedin­gungen für Wachstum und mehr Beschäftigung.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, angesichts der dramatischen Situation am Arbeitsmarkt dem Nationalrat unverzüglich Regierungsvorlagen mit folgenden Inhalten zur Beschlussfassung zu übermitteln:

Investitionen in die Infrastruktur

Schaffung eines Infrastrukturprogramms für die notwendige Erneuerung der bestehen­den Infrastruktur und für Investitionen in Zukunftsprojekte in den Bereichen Straße, Schiene, Bahnhöfe, Telekommunikation und Breitbandtechnologie über die bestehen­den Projekte hinaus, ein Energie-Infrastrukturpaket und ein Althaussanierungspro­gramm für Gebäude, die vor 1975 errichtet wurden.

Reparatur der Steuerreform: Wachstum, Kaufkraft und Beschäftigung fördern

Kurzfristige steuerliche Entlastung vor allem für BezieherInnen niedriger Einkommen und für die investierende Wirtschaft mit folgenden Maßnahmen: Entlastung des Faktors Arbeit durch Senkung der Kommunalsteuer von 3 auf 2 Prozent bei gleichzeitiger Ver­breiterung der Bemessungsgrundlage; Anhebung der Negativsteuer für 1,3 Millionen EinkommensbezieherInnen von 110 auf 220 Euro (auch NiedrigpensionsbezieherInnen sollen eine Steuergutschrift erhalten); Maßnahmen zur Anhebung der Massenkaufkraft und der Reallöhne; Entlastung und Förderung von KMUs u.a. mit Stabilitäts- und


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