Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 147

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gesagt, dass die Universitäten mehr Geld brauchen! Wenn Sie das nicht dazusagen, dann sind Sie unehrlich! Ich habe das immer gesagt!)

Zum „akademischen Niveau“ unserer heutigen Auseinandersetzung hier, Herr Broukal, erinnere ich Sie noch einmal an die Worte Ihres großen Vorsitzenden Dr. Gusenbauer. Bei der letzten Rede, als wir über dieses Thema diskutiert haben, hat er selbst gesagt und der Frau Bundesminister vorgeworfen – ich habe mich damals so geärgert, dass ich es jetzt auch noch einmal bringe, weil Sie gesagt haben, reden wir über das akademische Niveau der Auseinandersetzung –:

„Niemand, der eine österreichische Schule verlässt, soll klüger sein als sie selbst“, wirft Herr Dr. Gusenbauer der Frau Minister Gehrer vor. Und er meint weiter: Das ist offensichtlich das Primat ihrer Politik. Ich habe den Eindruck, so Gusenbauer weiter, dass wir mit dieser Messlatte die internationalen Herausforderungen nicht bestehen werden. (Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Jawohl, so ist es!)

Damit unterstellt Herr Dr. Gusenbauer der Frau Ministerin, dass sie nicht klug genug sei, weil sie keinen akademischen Titel hat. Das bringt er damit hinüber, das ist das, was er damit sagt. Das ist kein Niveau! Dann dürften Sie, Herr Broukal, ohne aka­demischen Titel nicht einmal „Piep!“ zu einer Wissenschaftsdiskussion sagen, wenn es nach dem geht, wie Ihr Dr. Gusenbauer die Messlatte bei dieser Diskussion legt. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Das es ist, wie Sie und auch die Kollegen von der grünen Seite heute hier zu diesem Thema diskutieren. Es wird hier Panikmache betrieben, es wird Verunsicherung ge­schürt während der ganzen Inskriptionsfrist, Sie malen alles schwarz. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Das ist die Partei der Chancengleichheit! Da zeigt sich ihr wahres Gesicht!) Der Kollege Zinggl sagt, es sei so schrecklich, hier zu studieren. (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) Die Studenten kriegen sowieso alle keine Studienplätze, und nach dem Studium haben sie sowieso alle keine Jobs. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) Das war Ihr Zitat. Sie haben das so gesagt. Na wie schrecklich ist das! Sie wollen ja allen Studenten, die studieren wollen, sagen: Hört lieber auf zu studieren, weil es so furchtbar ist! So bringen Sie das ja hinüber. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

Dann frage ich mich schon: Warum ist Österreich als Studienort einer der attraktivsten in der gesamten OECD?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Matznetter, der vierte Zwischenruf von der vorletzten Bank! – Bitte, Frau Kollegin. (Lebhafte Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 


Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (fortsetzend): In der gesamten OECD belegt Österreich den dritten Platz. – Er sitzt leider so weit hinten, das ist das Problem. (Anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ.) Das ist sein Problem. Völlig richtig. (Abg. Dr. Matznetter – auf dem Weg in die erste Bankreihe –: Ich habe kein Problem damit! Haben Sie ein Problem damit, Frau Kollegin?) Kollege Matznetter, setzen Sie sich vorne hin! Aber Sie wissen ja, dass Sie da dann keine Zwischenrufe machen dürfen, sondern nur von Ihrem Platz.

In der OECD belegt Österreich den dritten Platz, wenn es um die Attraktivität des Universitätsstandortes geht. (Abg. Dr. Matznetter: Jetzt ist sie aus dem Konzept geraten! Das ist auch schlecht! Frau Kollegin, Sie waren woanders vorher!) Also wenn unsere Ausbildung so schlecht ist, die Studenten dort so schlecht behandelt werden und dann keinen Job kriegen, dann frage ich mich, warum wir so beliebt sind und warum ausländische Studenten so gerne zu uns kommen. (Abg. Dr. Matznetter:


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