Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 148

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Warum sind dann so viele Akademiker arbeitslos?) Weil man hier eben gut studiert. Das müssen Sie auch einmal zur Kenntnis nehmen.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Matznetter, ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf. (Lebhafte Zwischenrufe bei der SPÖ. – Abg. Dr. Gusenbauer: Wofür? Wofür denn? – Abg. Dr. Matznetter – in Richtung des Abg. Dr. Gusenbauer –: Weil ich nicht auf meinem Platz sitze!)

Am Wort ist die Rednerin!

 


Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (fortsetzend): Es ist Ihnen unangenehm, dass ich Ihren Dr. Gusenbauer zitiert habe, denn es entspricht sicherlich nicht dem, was Sie sonst unter sozialdemokratischer Einstellung verstehen, und deshalb müssen Sie sich so aufregen.

Aber nehmen Sie zur Kenntnis, dass es Faktum ist – das ersehen wir auch an der Stu­dierenden-Entwicklung –, dass das Problem, das Sie so sehr heraufbeschworen haben, vor allem auf der Medizinuniversität besteht. Und hier gilt es auch, etwas zu tun, denn in allen anderen europäischen Ländern gibt es Zugangsbeschränkungen in diesem Fach, nur in Österreich hat es das bisher nicht gegeben. Insofern ist es jetzt sicherlich auch bei uns an der Zeit, sich genau zu überlegen, wie wir für die Zukunft vorsorgen können.

Sie können aber nicht sagen, dass dieses Problem überall besteht. Allein die Uni Graz kann alle Prüflinge in BWL und Psychologie aufnehmen, denn in der Psychologie kam nur die Hälfte der Angemeldeten, in BWL erschien ein Drittel nicht zur Aufnahme­prüfung. Das ist eben Fakt, dass jetzt doch alle Studierenden, die in diesem Bereich, in BWL und Psychologie, in Graz studieren wollen, auch studieren können.

Das Problem besteht, wie gesagt, vor allem auf der Medizin-Uni, und da gilt es jetzt, sich damit auseinander zu setzen und zu überlegen, was auch auf Grund der Erfah­rungen, die in diesem ersten Semester mit dem neuen Gesetz, das wir hier beschlos­sen haben, gemacht wurden, die beste Lösung sein wird.

Deshalb bringen wir auch einen Antrag ein, der Ihnen ohnehin allen vorliegt.

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, bei der Umsetzung des Europäischen Qualifi­kationsrahmens auf Bürgernähe und Benutzerfreundlichkeit zu achten. Die Univer­sitäten und Fachhochschulen sollen weiterhin bei der Umsetzung der Bolognaziele unterstützt werden. Besondere Fortschritte sollen bei der Einführung der Bologna-konformen PhD-Studien erzielt werden.

Die Bundesregierung wird weiters ersucht, den eingeschlagenen Weg der Verhand­lungen zum Hochschulzugang auf europäischer Ebene fortzusetzen und inneröster­reichische Maßnahmen auf Umsetzung und EU-Konformität zu prüfen.“

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Das heißt, dass jetzt Gespräche auf EU-Ebene folgen, die ja schon stattgefunden haben und von denen wir erwarten – und uns hier wohl auch gemeinsam treffen –,


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