schränkungen zu den Universitäten die Rede. Uneingeschränkt dazu bekannt hat sich von den Regierungsparteien Frau Abgeordnete Achleitner. Nicht mehr so uneingeschränkt war das von Ihnen zu hören, Frau Abgeordnete Brinek. (Abg. Scheibner: Ein bisschen ein Unterschied muss ja sein! – Abg. Dr. Brinek: ... richtig stellen!) Sie haben den Vizerektor der Universität Graz zitiert, und das hat fast ein bisschen begeistert geklungen. Ich hoffe, Sie haben das nicht so gemeint und sind nach wie vor für den freien Hochschulzugang in Österreich.
Ich möchte mich einem anderen Problem zuwenden, das wir haben, und zwar gibt es zwar den freien Hochschulzugang, aber ganz andere Barrieren, und das sind die sozialen Barrieren, die wir in unserem Land bei den Hochschulen haben.
Wir haben gehört – und jeder, der es wissen will, kann es sich anschauen –, dass von 72 Studierenden, die an den Universitäten in Österreich studieren, 100 Eltern einen akademischen Hintergrund haben, also dass die Eltern AkademikerInnen sind. Und das ist etwas, über das man nachdenken sollte: Dass nur acht von 100 Kindern von Arbeitern und Arbeiterinnen an den Universitäten studieren. Das ist eine Zugangsbeschränkung, über die man unbedingt sprechen muss. Hier muss man etwas unternehmen, sehr geehrte Damen und Herren, Frau Ministerin. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
Und da gäbe es schon Vorschläge, wie zum Beispiel, dass man Fördermaßnahmen für Kinder aus diesen so genannten bildungsfernen Schichten – wie technokratisch das klingt! – anbietet, damit hier wirklich dieser soziale Numerus clausus gelockert wird. Hier wäre einiges zu tun.
Wenn Frau Abgeordnete Hakl von dieser schönen neuen Welt träumt, dass überall in Europa studiert werden kann, von jedem und von jeder, dann sage ich: Dazu ist noch viel nötig. Dazu ist zum Beispiel der Abbau von Sprachbarrieren nötig. Da liegen die Hindernisse, wie auch schon oft diskutiert, bereits im zehnten Lebensjahr der Kinder, wenn die Schüler und Schülerinnen auseinander geteilt werden. Und es ist auch eine Frage der Kosten, denn man muss es sich leisten können, zum Beispiel zwei Monate im Sommer Sprachferien zu machen oder auch ein Studium im Ausland.
Natürlich gibt es Stipendien, aber trotzdem muss man einiges dazu verdienen oder von den Eltern gesponsert bekommen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, und das können sich nicht alle leisten in diesem Land.
Als Nächstes
möchte ich noch auf eine Studierenden-Gruppe hinweisen, die immer wieder
vernachlässigt wird, über die auch hier in dieser Debatte nicht gesprochen wurde:
Das sind die berufstätigen Studierenden. Zwei Drittel, die an den Universitäten
studieren, gehen in irgendeiner Form einer Beschäftigung nach, und für diese
Studierenden sollte man besondere Maßnahmen treffen. Sie haben besondere
Wünsche, nach denen man sich richten müsste, aber diesbezüglich ist überhaupt
nichts vorgesehen, beispielsweise die Einführung eines Sommersemesters,
Blockveranstaltungen, Abendveranstaltungen, Wochenendveranstaltungen,
Teilzeitstudien. Wenn man Lissabon-Ziele auch in dieser Frage ernst nimmt,
dann müsste man hier etwas unternehmen. (Abg. Dr. Brinek: Das
geschieht ja schon alles!)
Es ist unzureichend! Ich kenne viele Studierende an den Universitäten und habe selber diesen steinigen Weg eingeschlagen, neben dem Beruf zu studieren. Es ist viel zu wenig passiert, und jetzt wird bei diesem Druck wieder auf die berufstätigen Studierenden vergessen. Fragen Sie die Rektoren! Auch diese haben es zugegeben, auch der Vorsitzende der Rektorenkonferenz, Professor Badelt.
Zum Schluss, sehr geehrte Damen und Herren – das Licht leuchtet schon –, ein Appell: Vergessen wir die Frauen nicht! Es wird natürlich immer gesagt, die Absolventin-