Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 124. Sitzung / Seite 164

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nenzahlen steigen, mehr als die Hälfte der Studierenden sind Frauen. Nur eines sagt man nicht dazu: Wie viele von den 21 Rektoren, Frau Ministerin, sind Männer? – 21 – und null Frauen! Von den ProfessorInnen sind mehr als 90 Prozent Männer, da gibt es fast keine Frauen.

Da gibt es einen Flaschenhals, Frau Brinek, da gibt es etwas zu tun, und da nützen die herkömmlichen Förderpläne nichts, das muss ernsthafter angegangen werden. Wir haben eine männliche Universität mit männlichen Lehrenden, und dieses Problem müssten Sie als Ministerin – fünf Jahre sind Sie das jetzt schon; so lange dauert im Normalfall ein Studium – anpacken: Sie müssten als Ministerin dafür sorgen, dass die Universitäten weiblicher werden. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

17.32


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Dipl.-Ing. Scheuch. Ihre Wunschredezeit beträgt 5 Minuten. Die Gesamt-Restredezeit, Herr Abgeordneter, für den freiheitlichen Klub beträgt 9 Minuten. – Bitte. (Abg. Dr. Jarolim ruft dem sich zum Rednerpult begebenden Abg. Dipl.-Ing. Scheuch etwas zu.)

 


17.33.11

Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche): Frau Präsidentin! Frau Bun­desministerin! Meine geschätzten Damen und Herren! – Herr Kollege Jarolim, es ist faszinierend: Du kannst gleichzeitig telefonieren, Zwischenrufe tätigen und schreiben. Diese Perfektion solltest du weiterhin beibehalten, und ich muss ehrlich sagen, dazu kann man der SPÖ wirklich gratulieren. (Demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Es wurde in den letzten eineinhalb Stunden sehr viel über Studienpolitik diskutiert, aber ich habe eines vermisst: Ich habe den europäischen Zugang vermisst. Ganz wenige Debattenbeiträge haben sich mit Europa beschäftigt. Das Einzige war das EuGH-Urteil, das sich mit den Zugangsbeschränkungen beschäftigt hat.

Hier gibt es mehrere Lösungsvorschläge. Meine beiden Vorrednerinnen, Elke Ach­leitner und Magda Bleckmann, haben bereits unseren Lösungsvorschlag präsentiert: den Uni-Scheck, der vielleicht noch diskutiert werden muss, der vielleicht nicht aus­gegoren ist, der vielleicht die eine oder andere Verbesserung braucht, der aber ein konkretes Modell ist, ein konkreter Lösungsansatz wäre, um in dieser Misere hier etwas beizusteuern.

Ich möchte aber meine Redezeit auch noch dafür verwenden, um am Ende des ersten Europatages ein kleines Resümee über diesen Tag zu ziehen. Die meisten von uns lesen bereits die Abendzeitungen oder haben heute die APA gelesen, und ich muss ehrlich sagen, dass ich persönlich enttäuscht bin von diesem Tag, der eigentlich nicht das gebracht hat, was wir uns erwartet hätten. Wir hätten uns mehr Europapolitik erwartet. Ich für meine Person hätte mir weniger Parteipolemik, weniger Innenpolitik, weniger nationale Hackkämpfe vorgestellt.

So ist etwa Kollege Grilltisch hier herausgekommen, um von Waltraud Klasnic zu sprechen, und das an einem Tag, an dem man Europapolitik diskutiert! Ohne Frau Klasnic und ihren Stellenwert schmälern zu wollen, denke ich doch, dass das nicht Europapolitik ist.

Ähnlich war es auf Seiten der Opposition, die den ganzen Tag nichts Besseres gewusst hat, als immer noch darüber zu diskutieren und zu fordern, dass sich der Herr Bundeskanzler entschuldigen sollte. Ich glaube, auch das hat einem Tag der Euro-


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