Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 66

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Was mir besonders wichtig ist, ist die Tatsache, dass für die Fachverbände jetzt die Möglichkeit besteht, ihrem Breitensportauftrag auch tatsächlich nachzukommen und im Bereich der Prävention wirklich viel zu tun. Wir haben mit rund 9 Prozent aus der Besonderen Sportförderung auch entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, hier kann sich der Sport als Dienstleister im Gesundheitssystem etablieren, und ich glaube, das ist wesentlich und verdient auch Unterstützung. Wenn wir heute sehr häufig darüber klagen, dass unser „Krankheits­system“ an die Grenzen der Finanzierbarkeit gestoßen ist, und die Lösungsansätze, um das in den Griff zu bekommen, nur mehr darin bestehen, dass man an Leistungs­kürzungen oder Beitragserhöhungen denkt, so, glaube ich, ist es notwendig, einmal darüber nachzudenken, was der Sport als Dienstleister im Gesundheitssystem im Rahmen der Prävention tun kann.

Und der Sport kann sehr viel tun! Unsere Projekte zeigen, insbesondere in der betrieb­lichen Gesundheitsvorsorge, dass hier sehr, sehr viel möglich ist. Professor Felderer hat uns errechnet, dass bei einer flächendeckenden Umsetzung der Prävention in Ös­terreich, von den Kindergärten bis zu den Senioren, ein Einsparpotenzial von 1,7 Pro­zent des Bruttoinlandsproduktes erschlossen werden kann; das sind rund 3,6 Milliar­den €.

In Zusammenarbeit mit den Dachverbänden gelingt es uns, dieses flächendeckende Angebot zu machen. Mit „Fit für Österreich“ können wir in die Kindergärten, in die Schulen, in die Betriebe und auch zu den Senioren gelangen. Wir haben die Vereine der Dachverbände ersucht, sich zu qualifizieren, und sie haben es getan. Mit dem Qua­litätssiegel „Fit für Österreich“ sind all jene Vereine gekennzeichnet, die dieses Ange­bot machen können. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Ich glaube, es ist auch bemerkenswert, dass wir im neuen Gesundheitspass die Mög­lichkeit haben, dass der Arzt auch Bewegungsprogramme verschreiben kann. Das ist für mich ein wesentlicher Schritt, der bis jetzt meines Erachtens noch viel zu wenig Be­achtung gefunden hat. (Abg. Neudeck: Freiwillig!) – Natürlich freiwillig! Aber ich hoffe doch, dass immer mehr Österreicher und Österreicherinnen die Bewegung vorziehen und das Pulverlschlucken hintanstellen, denn das ist sicherlich der richtige Weg. (Bei­fall bei den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Ich bin auch überzeugt davon, dass der Vorstoß, den wir gemeinsam mit der Kran­kenkasse der gewerblichen Wirtschaft gemacht haben, nämlich den „Fit-Hunderter“ zu installieren, Nachahmer finden wird. Erste Gespräche mit der Wiener Gebietskranken­kasse sind sehr erfolgversprechend verlaufen. Auch hier weiß man, dass man mit der Prävention unter Umständen die Finanzierungslücke schließen kann.

Ich verspreche mir vom Sport als Dienstleister im Gesundheitssystem, der mit diesem Bundes-Sportförderungsgesetz jetzt die Möglichkeiten hat, auch dementsprechend auf­zutreten, dass wir unser „Krankheitssystem“ umgestalten können zu einem Gesund­heitssystem, dass wir den Weg schaffen von den kranken zu den gesunden Kassen.

Ich bedanke mich bei den Dachverbänden, dass sie da wirklich tatkräftige Unterstüt­zung leisten, weiß aber auch, dass das die Überlebensaufgabe für die Dachverbände ist und eine wunderbare Kooperation für die Zukunft bedeuten wird. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten der ÖVP, der SPÖ und der Grü­nen.)

11.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Schiefermair. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


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