Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 88

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durch simples Briefeschreiben einfach unter den Teppich kehrt. – Danke sehr. (Beifall bei den Grünen.)

13.02


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der von Frau Abgeordneter Glawischnig ver­lesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Klares Nein des Umweltministers zu Schweizer Endlager für Atommüll ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Klares Nein des Umweltministers zu Schweizer Endlager für Atommüll

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Umweltausschusses über den Antrag 720/A(E) der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Klaus Wittauer, Kolleginnen und Kollegen betreffend die weitere Vorgangsweise Österreichs zum Entsorgungsnachweis hinsichtlich der Endlagerung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle in der Schweiz (1175 d.B.)

Die Schweiz plant die Errichtung eines Endlagers für radioaktive Abfälle. Neben dem Erbringen eines vom schweizerischen Bundesrat geforderten Entsorgungsnachweises (Nachweis, dass die langfristige und sichere Beseitigung dieser Abfälle in der Schweiz möglich ist) hat auch die Suche einem Standort für den Atommüll begonnen. Ein mög­licher Ort für das atomares Endlager ist Benken in unmittelbarer Nähe von Schaffhau­sen und somit nicht weit von Vorarlberg entfernt. In Benken wurde bereits eine Son­dierbohrung vorgenommen. Das gelagerte Material müsste mindestens 100 000 Jahre sicher lagern. Es liegt auf der Hand, dass es für die Endlagerung radioaktiver Abfälle keine generelle Sicherheitsgarantie geben kann. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist aus  deshalb der einzig gangbare Weg. Trotzdem bringen Bundesregierung und Um­weltminister kein klares Nein zum geplanten Atomlager über die Lippen. Sie ignorieren damit auch die Position der Vorarlberger ÖVP, die gemeinsam mit den anderen Frakti­onen im Vorarlberger Landtag per Resolutionsantrag Anfang Dezember ein klares Nein zum Atommüll-Lager beschließen werden, wie dies auch in diesem Antrag formuliert ist.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Land- und Forstwirt­schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft werden dringend aufgefordert

sich dafür einzusetzen, dass Österreich und insbesondere Vorarlberg im Begutach­tungsverfahren über das geplante Endlager für radioaktive Abfälle in Benken/Schaff­hausen tatsächlich volle Parteistellung analog zu den schweizerischen und deutschen Behörden erhält;

bei den Schweizer Regierungsstellen für ein klares Nein zu einem – nur 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt gelegenen – atomaren Endlager einzutreten, für das es keine generelle Sicherheitsgarantie geben kann und in diesem Zusammen-


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