Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 131

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Steuern

Mit dem Familienpaket der Steuerreform wurde ein Kinderzuschlag für Alleinverdiener­absetzbeträge eingeführt. Dieser Zuschlag wird an alle ausgezahlt ungeachtet der sozi­alen Situation. Damit wird in erster Linie das „Alleinverdiener-Konzept“ gefördert.

Dem Staat kostet dies pro Jahr 200 Millionen Euro. Dieser Betrag inklusive jener 30 Millionen Euro, die durch die Anhebung der Zuverdienstgrenze zum Alleinverdiener­absetzbetrag ausgezahlt werden, könnte aber beispielsweise die Lücke in der Kinder­betreuung füllen.

Die heuer in Kraft getretene Steuerreform verschärft die bestehende Einkommens­schere zwischen Männer und Frauen noch zusätzlich. 1,5 Millionen Frauen gehen leer aus. Sie wurden bei der Steuerreform einfach übergangen.

Die Regierung behauptete in einem Werbespruch, die Steuerreform bringe jedem was. Das stimmt aber nicht. 47 Prozent der unselbstständigen Frauen, 63 Prozent der Pen­sionistinnen und 53 Prozent der selbstständigen Frauen haben keinen Vorteil von der Entlastung. Dies ergibt sich aus dem Einkommensbericht des Rechnungshofes. Die durchschnittliche Entlastung von 1.000 Euro, wie von der Regierung vorgegaukelt, hat für einen Großteil der Frauen nicht stattgefunden, sie haben aber andererseits alle Gebührenerhöhung voll mittragen müssen.

Männer haben durchschnittlich weitaus höher von den Steuerentlastungen profitiert.

"Nur" 26 Prozent der männlichen Arbeitnehmer und 32 Prozent der Pensionisten ha­ben nichts von der Steuerreform.


 


Familie

Noch immer gibt es nicht genügend Kinderbetreuungseinrichtungen, die sich mit der Arbeitszeit der Eltern vereinbaren lassen und die den Kindern bestmögliche Förderung bieten. Das trifft ganz massiv die Handelsangestellten. Fast drei Viertel der Handelsan­gestellten sind Frauen. Die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten ist ohne gleichzei­tige Ausweitung der Kinderbetreuungseinrichtungen erfolgt. Von der Liberalisierung der


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