Ladenöffnungszeiten sind Frauen deshalb
stark betroffen. Damit wird auch diese Maßnahme auf dem Rücken der Frauen
ausgetragen und steht im krassen Widerspruch zur Vereinbarkeit von Familie und
Beruf.
Die EU-Kommission hat in einem am 20.
Februar diesen Jahres veröffentlichten Bericht über die Gleichstellung von
Mann und Frau festgestellt, dass Frauen in Europa immer noch deutlich weniger
verdienen als Männer. Nachdrückliche Empfehlungen aus Brüssel gab es auch an
Österreich: Die niedrige Frauenbeschäftigungsquote in Österreich müsse durch
mehr Kinderbetreuungsplätze erhöht werden!
25.000 Frauen mit Kindern könnten wieder
in der Arbeitswelt Fuß fassen, wenn es ausreichend Kinderbetreuungsplätze
gäbe. Das belegt eine Studie des Forschungsinstitutes Synthesis im Auftrag der
AK Wien. Fast jede fünfte Frau im Haupterwerbsalter kann aus familiären Gründen
nicht am Berufsleben teilhaben.
In der Mikrozensuserhebung 2002 hat die
Statistik Austria den Bedarf an außerhäuslicher Kinderbetreuung erhoben.
Demnach wird für rund 90.000 Kinder in Österreich zusätzliche Betreuung
gewünscht: für 47.700 Kinder fehlt ein Kinderbetreuungsplatz, für 41.700 ist
die vorhandene Kinderbetreuung unzureichend. Umgerechnet betrifft der Mangel an
Kinderbetreuungseinrichtungen 56.000 Mütter.
Diese Fakten lassen sich auch nicht
durch beschwichtigende Pressekonferenzen von BM Rauch-Kallat und BM Haubner, in
welcher der Bedarf gering angesetzt wird, beseitigen.
Fast jede
fünfte Frau in Österreich kann aus familiären Gründen nicht am Arbeitsleben
teilhaben. In den skandinavischen Ländern, wo die öffentlichen
Kinderbetreuungseinrichtungen viel besser ausgebaut sind, ist der Anteil jener
Frauen, die aus familiären Gründen nicht arbeiten gehen können, geringer als in
Österreich: In Schweden, Finnland und Dänemark gehen nur zwischen 1,8 und 6,8
Prozent der Frauen aus familiären Gründen nicht arbeiten. In Österreich sind
17,6 Prozent der Frauen aus diesen Gründen nicht erwerbstätig.
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Kinderbetreuung und Frauenerwerbstätigkeit |
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Kinderbetreuungsquoten |
Wegen familiären Gründen
nicht-erwerbstätige Frauen |
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Österreich (2002) |
8,80% (9,8 %) |
17,6% |
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Deutschland (2000) |
10% |
13,8% |
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Frankreich (1998) |
29% |
15,5% |
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Dänemark (1998) |
64% |
3,4% |
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Schweden (1998) |
48% |
1,8% |
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Finnland (1998) |
22 % |
6,8% |
Daten zu inaktiven Frauen: Eurostat
Pressemitteilung vom 15.07.2003
Die AK hat das Forschungsinstitut Synthesis damit beauftragt, herauszufinden, wie viele Arbeitsplätze die Abdeckung des Defizits an Kinderbetreuungsplätzen bringen würde. Dabei geht es darum, einerseits neue Kinderbetreuungsplätze zu errichten, an-