Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 158

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Frau Bundesministerin, es ist so – da wir ja nicht zum Schulterklopfen und zum Bus­serlgeben hier im Parlament sitzen, muss man es einfach sagen –: Frauenpolitik heißt, sich einzumischen, konsequent zu sein, nicht abgehoben zu agieren – ganz besonders wichtig! –, lästig zu sein!

Frau Bundesministerin, fangen Sie endlich damit an! (Beifall bei der SPÖ.)

16.22


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Fekter. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.22.57

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Fekter (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Frau Minister! Man möchte es kaum glauben, aber wir diskutieren eine Dring­liche, die die SPÖ eingebracht hat. Das Interesse der SPÖ-Abgeordneten daran aber (Abg. Freund: Ist gering!) ist gering, das ist richtig: Nicht einmal die Hälfte ist anwe­send. (Abg. Freund: Sehr gering!) Das lässt, glaube ich, ohnehin darauf schließen, wie ernst die SPÖ dieses Thema selbst nimmt. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Nach dieser Dringlichen Anfrage und den Feldern, die da aufgearbeitet wurden, kann man natürlich mehr fordern, meine sehr verehrten Damen und Herren – selbstver­ständlich! –, und wenn sie finanzierbar sind, dann sind wir auch gerne zu Verbesserun­gen bereit.

Aber dass man mit falschen Tatsachen und Unwahrheiten Panik erzeugt und dass man alles und jedes schlechtmacht, das ist etwas, was ich in der Politik ziemlich verab­scheue. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Oder fühlen Sie sich wohl in diesem negativen Sumpf? – Wir nicht.

Wir haben gehandelt, wir haben in den Jahren, seitdem Bundeskanzler Schüssel Bun­deskanzler ist, die Sozialquote erhöht. Im Übrigen: Bis zum Jahr 1999 ist sie gesunken. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

70 000 Frauen bekommen zusätzlich eine Pension, denn früher waren 25 Jahre not­wendig, jetzt sind nur mehr 15 Jahre notwendig. Die Mindestpension haben wir auf 690 € angehoben. (Abg. Riepl: Die Arbeitslosen sind mehr geworden!) – Leistungen für Pensionisten, die in der Regierung unter einem sozialdemokratischen Kanzler nie zustande gebracht wurden!

Wir haben die pensionsbegründenden Kindererziehungszeiten eingeführt, und wir haben die anrechenbaren Kindererziehungszeiten von 18 auf 24 Monate erhöht. Frü­her gab es 80 000 Bezieherinnen von Karenzgeld, heute beziehen bereits mehr als 140 000 Mütter Kindergeld. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Dr. Bleckmann.)

Gleichzeitig zu diesen Leistungen konnten wir die Frauenerwerbsquote um 3,2 Prozent auf 62,8 Prozent steigern, und wir liegen damit 7 Prozent über dem EU-Durchschnitt. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Die Teilzeit arbeitenden Frauen, Frau Kollegin Weinzinger, arbeiten freiwillig Teilzeit! Niemand zwingt sie dazu! (Abg. Mag. Weinzinger: „Ich glaube Ihnen jedes Wort!“)

Wir haben ein 100-Millionen-€-Paket für eine Qualifizierungsoffensive für Frauen be­schlossen, damit sie auch den Pflichtschulabschluss nachholen können und damit wir ihnen Hilfe für den Wiedereinstieg geben. (Abg. Riepl: Warum gibt’s dann immer mehr Frauen, die arbeitslos sind?)

Warum gibt es noch immer so viele? – Danke für das Stichwort. – Schauen Sie sich doch einmal Wien an! Wenn ich diese Problemfelder, die in der Dringlichen Anfrage angesprochen werden, genauer anschaue und nach den Ursachen suche, mir an-


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