verbinden?
Wir müssen auch akzeptieren, dass mit einer Abschottungspolitik das Hineindrängen
von Konkurrenz aus dem Ausland nicht zu verhindern ist.
Die Antwort auf die globale Herausforderung ist die kleinräumige, regionale Wirtschaft, denn Produkte, die in den Regionen angebaut oder produziert werden, schaffen Arbeitsplätze vor Ort, damit Lebensqualität und wieder neue Nachfrage. Globales Wissen regional umgesetzt, das ist der nachhaltige Weg der Zukunft, davon bin ich überzeugt.
Weiterentwicklung und Innovation sind nur in einem Markt möglich, der liberal ist und Konkurrenz zulässt und fördert, aber ein liberaler Markt muss Waffengleichheit garantieren. Eines ist ebenfalls wichtig: Wenn es nicht gelingt, bei unseren Konsumenten das Bewusstsein zu schaffen, dass das regionale Produkt auf den ersten Blick zwar teurer erscheinen mag, aber bei näherer Betrachtung viel mehr bringt, dann nützen die besten Programme nichts. Das müssen wir den Menschen vorleben. Und das geschieht in unseren Klein- und Mittelbetrieben täglich.
Aufgabe der Politik ist meiner Meinung nach auch, das Zusammenwirken von Landwirtschaft und Wirtschaft, von klein- und mittelständischen Betrieben vor den Vorhang zu bringen und dies auch in der Region öffentlich darzustellen.
Eine Anmerkung noch zur Europäischen Union: Sie ist wahrscheinlich das größte Nachhaltigkeitsprojekt, das es in der Geschichte je gegeben hat. Die Starken, die Nettozahler, helfen den Schwachen. Trotz aller Probleme, die es in der EU gibt, kann man sagen: Dieser Weg ist genau der richtige, nämlich gleichberechtigte Staaten in einem Miteinander! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scheibner.)
18.41
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Gradwohl. Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.
18.41
Abgeordneter
Heinz Gradwohl (SPÖ): Geschätzte Frau
Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Kollege Auer, du hast es heute
wirklich hervorragend verstanden, allen zu danken, die daran beteiligt waren,
und ich möchte genauso wie der Kollege Pirklhuber diesen Dank zurückgeben, denn
deine Verhandlungsführung hat es ermöglicht, dass es leicht war, Schritte
aufeinander zuzugehen, und dass wir zu diesem Vier-Parteien-Antrag gekommen
sind. Ich würde es mir wünschen, dass wir das in vielen Bereichen des Öfteren
erleben könnten. Vielleicht solltest du öfter die Verhandlungsführung
übernehmen, lieber Jakob. Herzlichen Dank! (Beifall und Bravorufe bei der
ÖVP sowie Beifall des Abg. Dr. Pirklhuber.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nicht nur Dank ist angebracht, denn einige meiner Vorredner haben auch Dinge angesprochen, die man so nicht im Raum stehen lassen kann. Der Kollege Scheuch – er ist im Moment leider nicht da – hat zum Beispiel davon gesprochen, dass man mit ungleichem Maße messen würde, und hat Vergleiche herangezogen, weil der Kollege Kummerer den Grünen Bericht zitiert hat.
Ich zitiere auch den Grünen Bericht, und in diesem ist nachzulesen – vielleicht kannst du, Klaus, das dem Uwe mitteilen; hier werden nicht Äpfel mit Birnen verglichen, sondern die Marktfruchtbetriebe untereinander –, dass die kleineren Marktfruchtbetriebe um achtmal weniger an Einkommen und auch an Förderungen lukrieren können als die großen, obwohl der Anteil der öffentlichen Mittel in diesem Bereich 94 Prozent beträgt.
Wenn das der Ausdruck der Gerechtigkeit ist, dann frage ich mich: Welchen Zugang zur Gerechtigkeit haben diejenigen, die das vertreten? – Unser Zugang ist es nicht, und unser Zugang ist auch nicht der, dass Boden-Renten und Kuhschwanz-Prämien ausbezahlt werden.