Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 127. Sitzung / Seite 244

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Klubobmann Scheib­ner zu Wort. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


21.32.12

Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche): Frau Präsidentin! Frau Kollegin, keine Drohungen aussprechen, bitte! Aber es ist ja noch lange Zeit, dieses Bild, das Sie sich da ausmalen, zu verhindern. (Abg. Mag. Wurm: Die Frau Gastinger ist unse­rer Meinung!)

Frau Abgeordnete Lunacek, Sie kennen meine Meinung, und die habe ich schon seit vielen Jahren – und hatte sie auch zu einer Zeit, als auch das nicht en vogue gewesen ist –: Ich spreche mich gegen jede Diskriminierung von Homosexuellen aus (Abg. Öl­linger: Das ist aber eine Diskriminierung!) und bin auch sehr dafür – und daran arbei­tet auch die Frau Justizministerin –, genau jene Punkte, die angesprochen wurden, aufzuarbeiten, Punkte, wo es wirklich Diskriminierungen gibt: ob das die Besuchs­rechte sind, ob das im Mietrecht ist, ob das in anderen Bereichen der Fall ist. Zum Teil ist es repariert worden, zum Teil gibt es da sicherlich noch einen Bedarf, diese Dinge zu korrigieren.

Ich sage Ihnen aber: Ehe ist klar definiert. Und wo die Gesellschaft Privilegierungen schafft, vor allem auch dort, wo mit Steuergeldern oder mit Sozialversicherungsbeiträ­gen entsprechende Quersubventionierungen vorgenommen werden, wie zum Bei­spiel – ich verweise da auf das VfGH-Erkenntnis – bei der beitragsfreien oder beitrags­begünstigten Mitversicherung, dort hat die Gesellschaft auch ein Interesse. Und dieses Interesse kann nicht darin bestehen, dass irgendwer halt miteinander zusammenlebt (Ruf bei der SPÖ: „Irgendwer“!) und das per se schon einmal wichtig und interessant ist (Abg. Mag. Lunacek: Warum nicht?), sondern da gibt es andere Interessen.

Deshalb sage ich: Diese Privilegierungen sollen Familienleistungen sein. – Da werden wir uns finden, und in diese Richtung werden wir auch arbeiten.

Ansonsten: Gegen jede Diskriminierung – wie und wo und wann und mit wem jemand zusammenlebt, ist seine Privatsache, und zwar in jeder Hinsicht –, gegen jede Ein­mischung, aber auch gegen jede Subventionierung mit Steuergeldern oder Sozialver­sicherungsbeiträgen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.34


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Ich weise den Antrag 715/A dem Justizausschuss zu.

Die Tagesordnung ist damit erschöpft.

21.35.40Anträge auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zur Verhandlung über den Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses der Abgeordneten Dr. Cap, Kolleginnen und Kollegen betreffend illegalen Handel mit Sichtvermerken sowie über den Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses der Abgeordneten Mag. Lunacek, Kolleginnen und Kollegen betreffend illegalen Handel mit österreichi­schen Sichtvermerken.

Wie bereits angekündigt, werden zunächst die AntragstellerInnen die beiden Anträge begründen. Die daran anschließende Debatte wird unter einem durchgeführt. Beide Anträge wurden inzwischen an alle Abgeordneten verteilt.

 


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