von selektiver Wahrnehmung ist, die wir
öfter im Parlament haben. (Abg.
Dr. Stummvoll: Es reizt Sie schon!) Also gut, wir haben sie
nicht erfunden. Trotzdem finde ich sie gut. Siehe da! (Demonstrativer
Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
Ich glaube, dass
es wirklich ein wichtiger Schritt ist, dass man so etwas in der Lehrlingsausbildung
bekommt, was wir eigentlich auch für das Schulsystem in den höheren Klassen
brauchen, nämlich so etwas wie eine Basis, auf der man aufbauen kann, auf der
dann auch die Module aufbauen können, die den Interessen dienen, wo man diese
eben vertiefen beziehungsweise Schwerpunkte setzen kann.
Ich glaube auch,
dass es sehr sinnvoll ist, die zunehmende Zahl von Lehrberufen auf diesem Weg
wieder zu reduzieren, indem man sagt, man fasst ein paar Lehrberufe für eine
zumindest gemeinsame Basisausbildung zusammen und ermöglicht damit auch einen
leichteren Wechsel zwischen den einzelnen Lehrberufen.
Es besteht auch
die Möglichkeit, unkompliziert zu zusätzlichen Qualifikationen zu kommen,
ebenso die Möglichkeit, nach Abschluss einer Lehre oder einer AHS mit berufsbildenden
Aspekten da relativ leicht Zusatzprüfungen abzulegen.
Das alles finde ich positiv. Das heißt, im Großen und Ganzen ist das ein
durchaus richtiger Schritt, der auch in Richtung einer Modernisierung der Lehre
geht. Es gibt allerdings, soweit ich das gesehen habe, obwohl er bis jetzt
nicht eingebracht wurde, einen Zusatzantrag dazu, der nach der Ausschusssitzung
eingebracht worden ist, wo ich mich Ihnen zumindest vorerst nicht anschließen
kann. Sofern ich das richtig verstanden habe, wollen Sie für Teilprüfungen über
den Fachbereich der Berufsreifeprüfung zusätzlich Prüfungsgebühren
einführen – habe ich das richtig verstanden? –, nämlich Gebühren
zusätzlich zu den Prüfungstaxen bei der Lehrabschlussprüfung, wofür ohnehin
schon gezahlt wird. (Abg. Dr. Mitterlehner nickt.) –
Ich sehe, Sie nicken, also habe ich es richtig verstanden. Wir werden diesem
Antrag in zweiter Lesung nicht zustimmen. Das wird uns allerdings nicht daran
hindern, dem gesamten Gesetz in dritter Lesung zuzustimmen.
Ein Wort noch zu den zusätzlichen Kosten. Im Gesetz steht jetzt, es wird
geschätzt, dass das 10 Millionen €, zirka in zehn Jahren, im
Vollausbau kosten wird. Ich halte das für nicht wahnsinnig viel, auch wenn die
Länder, wie üblich, die Hälfte dieser Kosten übernehmen müssen.
Ich glaube aber, dass es letztlich genau unter den Titel „richtige
Investition in das Bildungssystem“ fällt und dass es letztlich eine gute
Investition in Aus- und Fortbildung ist und insofern wenigstens einer kleiner
Schritt dahin gehend, ein bisschen den Standortvorteil oder zumindest die
Sicherung in Österreich aufrechtzuerhalten, was traditionell in Richtung
Bildung und Ausbildungsqualifikation geht. Wir sind durch mangelnde
Bildungsausgaben in den letzten Jahren ohnehin ein wenig ins Hintertreffen
geraten.
Dieser Schritt geht zumindest in die richtige Richtung. – Danke. (Beifall
bei den Grünen.)
22.18
Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Bundesminister Dr. Bartenstein. – Bitte.
22.18
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
Dr. Martin Bartenstein: Herr Präsident!
Hohes Haus! Ich bedanke mich insbesondere bei den Oppositionsfraktionen für die
signalisierte Zustimmung.