Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 133. Sitzung / Seite 95

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jährlich verpflichtenden Berichte über hunderte Mio. Euro an Bundesgeldern für ÖBB und Privatbahnen werden dem Parlament nach wie vor vorenthalten.

10. EU-Ratspräsidentschaft – die nächste Blamage droht:

Während bei der letzten EU-Ratspräsidentschaft Österreichs die MinisterInnen auf dem Fahrrad unterwegs waren, plant BM Gorbach für den informellen Verkehrsministerrat in Vorarlberg im März 2006 allen Ernstes, einen Schleuderkurs mit seinen EU-Minister-KollegInnen abzuhalten! Diese seltsamen Pläne können wohl nur als Faschingsscherz betrachtet werden. Viel wichtiger wäre freilich eine ernsthafte Maßnahmen zur Hebung der Verkehrssicherheit.

11. Unsinn wie Blaulicht oder Tempo 160 als Output – trotzdem teuerstes Kabinett der Regierung

BM Gorbach steht mit Kosten von jährlich 1,9 Mio. Euro für sein über alle Maßen aufgeblähtes Doppelkabinett als Vizekanzler und Verkehrsminister an der Spitze der Regierungsmitglieder. Zeitweise über 50 KabinettsmitarbeiterInnen – 35 von Gorbach selbst, dazu noch die MitarbeiterInnen der beiden zu BM Gorbachs Entlastung beschäf­tigten Staatssekretäre, arbeiten in den Kabinetten des BMVIT. Es ist naheliegend, dass damit wohl auch BZÖ-Parteiarbeit auf Kosten der SteuerzahlerInnen erledigt wird.

12. Reise- und Repräsentationswahn

Unter BM Gorbach wurden bis zu 100% Überschreitungen der entsprechenden Budgetposten üblich – das hat nicht einmal der ebenfalls spendierfreudige Amtsvor­gänger Michael Schmid je geschafft. Von Taxifahrten zum Eishockey-Match, einem Christbaum um über 1.000 Euro bis zu Teppichen in Parteifarben in den Minister­räumlichkeiten hat BM Gorbach nichts ausgelassen, was Steuergeld kostet und dem eigenen fürstlichen Geltungsdrang nützt! So gab es z.B. jede Menge teurer und sachlich fragwürdiger Auslandsreisen mit großer Entourage, etwa zu Gouverneur Schwarzenegger nach Kalifornien oder in Sachen Postpolitik nach Japan. Mit der Vorbereitung und Aushandlung der zum Wahren des Scheins nötigen, sachlich jedoch völlig entbehrlichen Abkommen und Memoranden wurde zudem der Beamtenapparat des BMVIT von viel wichtigeren Arbeiten abgehalten. Dass die Durchschnittskosten pro Reise nach der vehementen Oppositionskritik schlagartig sanken, beweist, wie gerechtfertigt die Kritik war. Die Idee, für schlechtes EU-Verhandeln wie bei der Wegekostenrichtlinie Orden zu beanspruchen, passt ebenfalls ins feudale Selbst­verständnis von BM Hubert Gorbach.

13. Einfärbung/Versorgung/Postenschacher

In keinem Ministerium wurde seit der schwarzblauen Machtübernahme so unver­schämter Postenschacher betrieben wie im Verkehrsministerium und seinem Einfluss­bereich. Das BMVIT und Verkehrswesen wurden offensichtlich vom Kanzler der FPÖ bzw. dem BZÖ zum Versorgen der GesinnungsgenossInnen überlassen. Ob die zahlreichen Strukturreformen im BMVIT selbst mit der Schaffung neuer Leitungs­posten, ob die Aufblähung der ÖBB-Vorstandsetage, ob Asfinag, SCHIG, Postbus-Zweitvorstand, Schienenregulator oder Austro-Control – die Liste der parteipolitischen Postenbesetzungen im Bereich des Verkehrsministers füllen mehrere Seiten.

14. Schifffahrt/Unvereinbarkeiten

Sich das „nachpolitische“ Tätigkeitsfeld durch Privatisierung im eigenen politischen Zuständigkeitsbereich zurecht zu zimmern, wie BM Gorbach es durch den Verkauf der ÖBB-Bodenseeschifffahrt an ein Konsortium mit seinem künftigen Brötchengeber aus


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