Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 134. Sitzung / Seite 4

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Ich zähle nicht die Reden auf, die Sie gehalten haben, denn die Anzahl der Reden hat sich vervielfacht. Das ist nicht gut so!

Warum hat sich das vervielfacht? Und warum zähle ich es nicht auf? – Weil meiner Überzeugung nach die Anzahl der Reden kein Maßstab für die Tätigkeit des Abge­ordneten, für das Benchmarking der Abgeordneten sein kann. Alle Damen und Herren Abgeordneten wollen immer reden und haben zu allen Fragen immer wieder etwas zu sagen. Die Redezeit ist begrenzt, es können nicht alle zu Wort kommen. Daher kann das Reden kein Maßstab sein. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und den Freiheitlichen.)

Ich richte von hier aus einen Appell und eine Bitte an die Medien, mit den unsäglichen Stricherllisten aufzuhören. (Neuerlicher Beifall bei ÖVP, SPÖ und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Ich werde mich auch zu Ihrem Sprecher und Agenten machen, indem ich mit den Chefredakteuren persönlich reden werde.

Wenn man wirklich ein Benchmarking machen wollte, dann müsste man die umfang­reiche Tätigkeit der Abgeordneten sehen. Es ist nicht nur das Reden, es ist die Anwesenheit im Plenum, es ist die Ausschussarbeit, es sind die Tausenden Anfragen, es ist die internationale Vertretung, es sind die Delegationen, denen man angehört, es ist die Tätigkeit im Nationalfonds, im General Settlement Fund, im Allgemeinen Ent­schädigungsfonds, wo viele unserer Damen und Herren ständig und mit Hingabe arbeiten, aber es ist auch die Arbeit im Wahlkreis, es sind die Informationsveranstaltun­gen, die Informationsschriften, die man verteilt, die Sitzungen, die man abhält, und die Tausenden Interventionen, wo sich unsere Abgeordneten zur Sprecherin und zum Sprecher von vielen, vielen Bürgerinnen und Bürgern machen, um die Lücke zwischen Verwaltung und Menschen zu schließen: Das sind wichtige Tätigkeiten! Und wollte man ein Benchmarking einführen, dann müsste man all das berücksichtigen.

Meine Damen und Herren! Ich möchte Ihnen auch mitteilen, dass ich zu meiner großen Zufriedenheit vor einer Stunde die ersten Anweisungen für den Allgemeinen Entschä­digungs­fonds freigegeben habe. Das heißt, nachdem Rechtsfrieden eingetreten ist, nachdem dieses Hohe Haus einstimmig Vorauszahlungen beschlossen hat, können wir noch heuer, im Gedenkjahr, die ersten Zahlungen leisten. (Allgemeiner Beifall.)

Meine Damen und Herren! Im vergangenen Jahr hat sich mit Ihrer Mitwirkung das Parlament in ein offenes, in ein offeneres Parlament verwandelt. Am „Tag der offenen Tür“ waren 13 500 Menschen hier im Haus. Die Nachfrage ist sehr, sehr groß. Die Präsidialkonferenz hat beschlossen, dass wir in Zukunft jedes Jahr einen „Tag der offenen Tür“ abhalten, und zwar mehr Stunden offen halten als bisher.

Wir haben einen starken Besucheranstieg zu verzeichnen. Im Jahr 2004 hatten wir 63 000 Besucher, im Jahr 2005 gab es bereits in den zwei Monaten, in welchen das Haus neu zugänglich war, einen Anstieg auf 74 000 Besucher. Ich bin überzeugt davon, dass sich im nächsten Jahr die Besucherzahl verdoppeln wird.

Wir vom Präsidium haben mit Ihrer Hilfe – mit den Klubs, mit einzelnen Abge­ordneten – 101 Veranstaltungen in diesem Hause durchgeführt, und meiner Kollegin, Frau Mag. Barbara Prammer, und meinem Kollegen, Herrn Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn, möchte ich sehr herzlich für ihre Arbeit danken.

Das heißt: Faktisch jeden zweiten Arbeitstag hat es hier entweder eine Buchpräsen­tation oder eine politische Diskussion oder eine Enquete eines Klubs oder eine Bilderausstellung oder ein Jugendparlament gegeben. Zu diesen Veranstaltungen sind 12 000 Menschen in dieses Haus gekommen.

 


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