Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 122

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In allen privatisierten ÖIAG-Unternehmungen konnte ein beträchtlicher Mitarbeiter­zuwachs verzeichnet werden.

Die positiven Auswirkungen der Privatisierungsschritte auf die jeweiligen Unternehmen werden durch deren Wertentwicklung eindrucksvoll bestätigt. Und auch die öster­reichischen Interessen konnten – entsprechend den Vorgaben aus dem Privatisie­rungsauftrag – weitgehend gesichert werden.

Alleine seit Ende 2000 wurden Privatisierungserlöse in Höhe von rund EUR 5 Mrd. erzielt.

Trotz Verkaufs diverser Beteiligungen ist der Wert des ÖIAG-Portfolios von EUR 5,035 Mrd. Ende 2000 auf EUR 8,211 Mrd. zum Jahresende 2005 gestiegen (Privatisierungserlös von EUR 5,387 Mrd.). Einen wesentlichen Beitrag leistet hier auch die aktive und gezielt auf Wertsteigerung ausgerichtete Führung und Kontrolle der Beteiligungsunternehmen. Insgesamt konnte in den letzten fünf Jahren das ÖIAG-Portfolio um 3,176 Mrd. erhöht werden.

Gleichzeitig konnte auch die Zielsetzung des Schuldenabbaus - ausgehend von einem Höchststand von über EUR 6 Mrd. Ende 1999 - erfüllt werden. Mit dem im Dezem­ber 2004 erfolgten Privatisierungsschritt in der Telekom Austria wurde ein wesentlicher Schritt in Richtung vollständiger Entschuldung der ÖIAG gesetzt.

Wie man sieht, ist ein Börsegang gut für ein Unternehmen – gut für seine Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter, gut für Kunden und Zulieferer, gut für das Ergebnis, gut für unsere Wirtschaft und damit gut für ganz Österreich. Die Börsegänge dieser ehemaliger Staatsbetriebe beweisen das eindrucksvoll: Die in den vergangenen Jahren ent­staatlichten Unternehmen stehen heute wesentlich besser da als vorher. Sie bieten sichere Arbeitsplätze, beleben andere heimische Firmen mit ihren Aufträgen und erbrin­gen weltweit anerkannte Leistungen. Durch internationale Expansion – vor allem in den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropas – sind sie wirtschaftlich gesichert und langfristig erfolgreich. Im Ausland beneidet man uns um diesen Weg, die Bür­gerinnen und Bürger Österreichs können zu Recht stolz darauf sein.

Nun wird die Österreichische Post AG diese Erfolgsgeschichte der Börsegänge fort­setzen, denn im Börsegang der Post liegt die Zukunft . 51% der Österreichischen Post AG gehören weiterhin der Republik Österreich. Die Post bleibt also in jedem Fall rot-weiß-rot!

Der Börsegang wurde bereits im Jahr 1996 unter Finanzminister Mag. Viktor Klima auch mit den Stimmen der SPÖ im Poststrukturgesetz zum ersten Mal beschlossen: Nach der Ausgliederung und Umwandlung der staatlichen Post und Telegraphen­verwaltung in eine Aktiengesellschaft sollte bis zum 31. Dezember 1999 eine Bör­seneinführung der Gesellschaft erfolgen. Weitere Gesetzesbeschlüsse erfolgten unter Finanzminister Rudolf Edlinger in den Jahren 1997 und 1998, wo mittels Novellen des Poststrukturgesetzes weitere diesbezügliche Konkretisierungen vorgenommen wurden.

Die für einen Börsegang erforderliche Vorbereitungszeit ist nun im erforderlichen Ausmaß gegeben. Der Zeitpunkt ist der bestmögliche: Zum einen hat die Post als Unternehmen ihre Börsenreife erlangt, wie das auch ein Gutachten der Invest­mentbank Goldman Sachs bestätigt. Zum anderen ist das erste Halbjahr 2006 vom Kapitalmarktumfeld als günstig einzustufen. Aufgrund des konsequenten Restrukturie­rungskurses hat sich die Österreichische Post AG zu einem national erfolgreichen Unternehmen entwickelt. Vor diesem Hintergrund ist die Suche nach einem strate­gischen Partner nicht mehr aktuell. Im internationalen Qualitätsvergleich – Stichwort Zustellgeschwindigkeit – liegt das Unternehmen an der Spitze. Durch Fortsetzung des Restrukturierungskurses, ein Vorantreiben der Expansion sowohl im Paket- als auch im


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