Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 178

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Zweitens Burgenland: Im Burgenland fehlen auch fünf zweisprachige Ortstafeln. Wo ist der große Aufschrei im Burgenland? – Im Burgenland fehlen fünf zweisprachige Orts­tafeln. SPÖ-Landeshauptmann Niessl ... (Abg. Mag. Stoisits: Das hat mit dem Lan­deshauptmann nichts zu tun!) – Frau Kollegin Stoisits, schauen Sie zuerst, dass Sie Ihr eigenes Land in Ordnung bringen!

Und was ist in Kärnten, Herr Kollege Öllinger? Was ist denn wirklich in Kärnten? – Ich habe das schon ein paar Mal gesagt an dieser Stelle. (Abg. Öllinger: Elendiglich!) – Kärnten ist nicht elendiglich, dagegen verwahre ich mich, Herr Kollege Öllinger! Wenn Sie sagen, dass Kärnten elendiglich ist, dann ist das auf das Schärfste zurückzu­weisen. (Abg. Öllinger: Nein! Ihre Partei! Der Haider!) Denn diesen Konflikt, der ins Land getragen wird – ich habe das schon oft gesagt –, verdient sich dieses Land nicht! (Zwischenrufe bei den Grünen.)

Es hat, meine geschätzten Damen und Herren, einen breiten Konsens über alle Parteien in der Ortstafelfrage gegeben. Seit dem Jahre 1976, als hier im Parlament ein Gesetz verabschiedet wurde, seit dem Jahre 1977, als dazu die Verordnung erlassen wurde, hat es Konsens gegeben. Es war niemand Geringerer als Landeshauptmann Dr. Jörg Haider, der, nachdem 20 Jahre lang die ÖVP und die SPÖ den Landes­hauptmann gestellt haben, die Tafeln aufgestellt hat. Die Topographieverordnung ist erfüllt. Sie ist erfüllt! Es sind alle Ortstafeln aufgestellt. (Abg. Mag. Stoisits: Das ist die Unwahrheit!) Das sollte man einmal sagen. Sie ist zu 100 Prozent erfüllt. Das ist die Wahrheit, Frau Kollegin Stoisits! (Abg. Öllinger: Nein!)

Und wenn Sie permanent in der Öffentlichkeit versuchen, einen Konflikt ins Land zu tragen, so werden Sie das so lange tun, bis es die Kärntnerinnen und Kärntner nicht mehr ertragen werden. Schauen Sie einmal die Umfragen an! Das Kärntner Volk steht hinter Landeshauptmann Dr. Jörg Haider, weil es ganz genau weiß, dass er die Inter­essen des Volkes vertritt und nicht die Interessen des Verfassungsgerichtshofes. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Noch einmal: Fragen Sie einmal das Volk vor Ort! Fragen Sie einmal die slowenische Minderheit, wer eine vernünftige Minderheitenpolitik hat! Fragen Sie einmal, wer zweisprachige Kindergärten baut, mehr als gefordert, wer ein Volksgruppenbüro einrichtet, wer Kulturpolitik macht! Fragen Sie einmal, wer zweisprachige Schulen ein­richtet, mehr als gefordert! Fragen Sie einmal die Menschen draußen, wer die Sorgen sehr wohl erkennt, nur wer sich justament nicht die Ortstafeln aufzwingen lässt!

Und seien wir uns ehrlich, warum gibt es diese Diskussion? – Sie alle wissen es ganz genau, weil ein gewisser Herr Rudi Vouk, Chef des Rats der Slowenen – und jetzt pas­sen Sie auf! –, bewusst und provokant zu schnell durch Ortsgebiete fährt, damit Menschenleben gefährdet, damit das Leben von kleinen Kindern gefährdet, bewusst! (Abg. Öllinger: Tempo 160!) Es ist ein Unterschied, ob ich 160 km/h auf einer abge­sicherten Strecke fahren darf, oder ob ich in einem Ortgebiet, wo es Zebrastreifen gibt, wo eine 50 km/h-Beschränkung ist, bewusst zu schnell durchfahre und Menschenleben und Kinder gefährde. Da fehlt Ihnen der Realitätssinn! Das ist eine bewusste Pro­vokation, die hier gemacht wurde! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Basierend auf dieser bewussten Provokation sagt der Verfassungsgerichtshof, wir brauchen nicht mehr 25 Prozent Minderheit, wir brauchen nur noch 10 Prozent Min­derheit.

So und jetzt noch etwas und damit komme ich zum Schluss, bevor mir die Lampe sozusagen das Schlusswort nimmt, meine geschätzten Damen und Herren! Wir haben überhaupt kein Problem, eine Lösung zu finden. Nur zwei Dinge: Erstens sollte man einmal die 20 anhängigen Verfahren zurücknehmen, die mit bewusstem, provokanten Zu-schnell-Fahren hervorgerufen wurden. Es sind noch 20 Verfahren anhängig. Der


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