Anzahl der Besucher, Analyse der personalmäßigen Entwicklung: nicht eruierbar.
Geheimnisvolles Ansteigen der Personalkosten. Plötzlich wird ein Gesellschafter aus dieser „Museums Collection“ abgefunden, bekommt eine Abfindung: Warum? Weshalb? – Nie beschlossen. Auch nie vorher im Vertrag drinnengestanden.
Reiseaufwendungen, Flugscheine, Dienstreisen – haben wir schon gesagt. Es geht endlos weiter.
Oder: Auf- und Abbauten von Ausstellungen. – Herr Lopatka macht irgendwo eine Bühne für eine Veranstaltung; kostet 189 000 €. Dann kommt der Parteivorsitzende oder sonst wer zu ihm und sagt: Na, und wo sind die Belege dafür? – Ach, habe ich nicht! Mein Gott, 189 000 €, das ist doch nicht die Welt! Lassen wir es! Seien wir doch nicht so kleinlich! – Ist das so bei Ihnen in der Partei? Geht das so? Machen Sie das bei Auf- und Abbauten so? (Lebhafte Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Nein, nein, ich stelle ja nur diese Frage. Man wird ja noch diese Frage stellen können! Warum heulen Sie da so auf?
Belege über die Verbuchung der Erlöse aus Eintritten ins Lipizzaner-Museum: Nicht vorgelegen. – Was heißt das? Man geht ins Lipizzaner-Museum, schaut sich das dort an, zahlt den Eintritt – aber was geschieht mit dem Geld? Wird das dort verfüttert? Was passiert mit diesem Geld? – Kein Mensch weiß, was damit passiert. Es konnte nicht belegt werden. Es kann nicht belegt werden. – Ich zitiere hier nur den Rechnungshof (Ruf bei der ÖVP: Das glaubst du ja selber nicht!), dessen Führung Sie bestellt haben, auf Ihre Initiative – damit wir uns gleich auskennen, ja? Also ich zähle das hier nur alles auf, und ich könnte das endlos fortsetzen. Es ist eine unfassbare Geschichte!
Das Allerbeste ist – damit komme ich zu einem weiteren Punkt – die Geschichte mit den Grabbeigaben. Böse Vorahnungen müssen den Herrn Museumsdirektor schon damals bewegt haben, als er versucht hat, sich Grabbeigaben zu organisieren, so genannte Uschebtis. Die hat man im alten Ägypten beigegeben; die haben den Namen des Verstorbenen getragen, und im Totenreich, wenn dann der Name aufgerufen wurde, hat sich das Uschebti gemeldet (Abg. Hornek: „Cap!“) und hat gesagt: Hier bin ich! Und wenn es dann etwas zum Hackln gegeben hat, hat das Uschebti gehacklt, und nicht die tote Seele.
Ich sage nur: Sie sollten sich ägyptologisch ein bisschen orientieren, denn dieses Thema wird noch öfters aufstehen. (Heiterkeit bei der SPÖ.)
Und jetzt kommt Folgendes: In einer Anfragebeantwortung der Frau Ministerin im Bundesrat hat diese in ihrer Antwort so getan, als ob man die nur im Sechser-Karton gekriegt hätte! (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPÖ.) Ja, die hat das wirklich gesagt: Es sei „festgestellt, es waren sechs zu kaufen, zwei waren beschädigt und Dubletten“ und so weiter. Also man hat müssen kaufen: vier super Uschebtis – Top-Zustand – und zwei ganz schlechte Uschebtis. Die hat man dann erst gar nicht inventarisiert, denn bis man dort inventarisiert, dieser Aufwand, die Kosten – es ist lästig!
So, und dann hat sich der Herr Museumsdirektor geopfert. Er hat gesagt: Wozu soll man unten im Depot diese zwei Uschebtis den Platz verliegen lassen! Die nehm’ ich zu mir! Da haben sie es schön warm bei mir! (Heiterkeit bei der SPÖ.) Die Uschebtis kommen einfach zu mir!
So ein Pech! Wenn der Verkäufer gesagt hätte: Ich verkaufe nur vier Top-Uschebtis!, dann hätte Seipel nie die zwei Uschebtis bekommen! Aber im Sechser-Karton war er dabei. – So läuft das dort ab; siehe die Grabbeigaben. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Kein Applaus dazu!) Und alles, was es dann an Vorwürfen gab, ist uninteressant, nichts wert!