Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 137. Sitzung / Seite 42

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Bundeskanzler Schüssel Wirtschaftsminister war, hat es auch für die Museen Geld gegeben und konnte mit wichtigen Sanierungen begonnen werden. – Das müssen Sie auch einmal zur Kenntnis nehmen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.) Ich muss es auch zur Kenntnis nehmen, obwohl ich nicht der ÖVP angehöre, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Ich sage das deshalb, weil man einigermaßen seriös bleiben muss, auch wenn es darum geht, Kritik zu üben. Ich finde, es kann nicht immer nur darum gehen, dass man die Schmutzkübeln über die Frau Minister Gehrer und den Herrn Generaldirektor Seipel ausleert. Schauen wir uns an, wie die Dinge wirklich sind! (Zwischenruf der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek.) Das gilt auch für Sie, Frau Abgeordnete Glawischnig! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Mitte der neunziger Jahre hat es eine umfassende Sanierung gegeben, im Zuge welcher auch eine Alarmanlage installiert wurde. Und dazu möchte ich Ihnen Fol­gendes zu Gehör bringen: Im Jahre 2001 wurde in der Sendung „Modern Times“ – der damalige Chefredakteur für „Modern Times“ sitzt jetzt sogar im Parlament, es ist Herr Abgeordneter Broukal – diese Sicherheitsanlage als vorbildlich bezeichnet. (Oh-Rufe bei der ÖVP.) Eine Sicherheitstechnik ersten Ranges ist dieser Alarmanlage von keiner anderen Sendung als von „Modern Times“ attestiert worden. Wie gesagt: Der damalige Leiter dieser Sendung sitzt hier im Parlament.

Meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ, Sie haben heute gelacht, als die Frau Minister gesagt hat, die Leiterin des Kriminalamtes habe gemeint, das Kunst­historische Museum sei ein Bollwerk. Dazu ist zu sagen: Nach Ansicht der Sicher­heitsexperten im Jahre 2001 war es tatsächlich eine sichere Alarmanlage.

Was das Personal beziehungsweise Ihre Mitleidsmasche für das Personal dort anbelangt, möchte ich ins Treffen führen: Erst nach vier Stunden ist man draufge­kommen, dass überhaupt ein Einbruch geschehen ist. Das heißt doch nicht anderes, als dass das Wachepersonal keine Rundgänge gemacht hat. Jetzt können Sie natürlich sagen, die haben nur 6,95 € oder wie viel auch immer bezahlt bekommen, aber selbst dann, wenn sie nur wenig bezahlt bekommen haben, müssen sie ihre Pflicht erfüllen. Oder sie müssen sagen: Für das Geld arbeite ich nicht! Aber jedenfalls steht fest, dass dort nicht ordentlich kontrolliert worden ist.

Außerdem: Was heißt Fehlalarm? – Wenn in einem derartigen Gebäude, in einem Gebäude mit solchen Kunstschätzen der Alarm läutet, dann muss man doch sofort nachschauen gehen. Die Konsequenz von Fehlalarmen kann doch nicht sein, dass man die Alarmanlage ausschaltet, egal, wie viele Fehlalarme es gegeben hat! Es ist also nicht richtig, wenn Sie jetzt sagen, die Schuld würde nur auf das Personal geschoben. Ich geben Ihnen Recht, dass mehr bezahlt werden muss, aber ... (Bundesministerin Gehrer: Es ist besser geworden!) Es ist besser geworden, sagt die Frau Minister.

Nun auch einige Worte zu dem hochstilisierten Täter, der sich jetzt als Sunnyboy in den Medien aufspielt. (Abg. Öllinger: Bitte!) Er macht seinen Diebstahl nur deshalb lächerlich, um für sein Verfahren Milderungsgründe zu sammeln. (Ah-Ruf des Abg. Öllinger.) Er will seine Tat mehr oder weniger so darstellen, als ob es eine, wie man es im Gerichtsjargon sagt, „aufgestoßene Gelegenheit“ gewesen wäre, in das Museum zu gelangen, also ein Husarenstück. (Zwischenruf des Abg. Dr. Puswald.) Sie können ihm das ja abnehmen, aber er wird über Sie lachen, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Dem Herrn Mang ist die Frau Minister Wurscht, ist der Herr Cap Wurscht und ist der Herr Seipel Wurscht, dem geht es nur um sich selbst, um die Rettung seiner Haut im Gerichtsverfahren. Aber ich bin überzeugt davon, dass im Gericht vorurteilslos und


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