Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 137. Sitzung / Seite 43

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objektiv geprüft werden wird, welche kriminelle Energie in dem vermutlichen Täter steckt, und dementsprechend wird dann auch die Beurteilung der Sachlage sein.

Meine Damen und Herren! Sicher ist nicht alles optimal, aber es fehlt das notwendige Geld. Ich glaube, wir müssen wirklich sehr viel Geld in die Museen hineinbuttern, damit sie wirklich ganz sicher werden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es wird jetzt sicher mehr getan, als dies zu Zeiten der SPÖ-Minister der Fall war, und in diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen noch die letzten drei dafür verantwortlichen SPÖ-Minister in Erinnerung rufen: Kabinett Kreisky III: von 1975 bis 1979 war Sinowatz Kunst- beziehungsweise Kulturminister, von 1979 bis 1983 war es wieder Sinowatz (Zwischenruf des Abg. Dr. Puswald), von 1983 bis 1986 war es der ehemalige Bürgermeister Zilk, von 1986 bis 1987 war es Moritz, ebenfalls ein Sozialist. (Anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ.) Dann war es Frau Hawlicek. Sie war ebenfalls dafür verantwortlich, dass es in den Museen so ausgeschaut hat, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Abg. Reheis: Un­glaublich! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Nun ein paar Worte zu den Klimt-Bildern: Ich finde, es ist überhaupt nicht unwürdig, dass man versucht hat, auf dem Testament zu beharren. Immerhin hat Frau Altmann (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen) – einen Satz noch! – 1948 auf die Gemälde verzichtet, weil an das gültige Testament geglaubt worden ist.

Ich bin froh darüber und finde es nicht blamabel, dass wir uns dazu entschlossen haben, die Bilder nicht anzukaufen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

15.14


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Zinggl. 10 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


15.14.52

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Herr Präsident! Werte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Es sind ja heute einige von den Regierungs­mit­glie­dern da, offensichtlich muss Ministerin Gehrer doch gestützt werden. Die „Säule“ wackelt, und da muss einiges aufgeboten werden, damit sie nicht gleich einstürzt. (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) 

Meine Damen und Herren, normalerweise mag ich es überhaupt nicht, wenn Politiker und Politikerinnen mit Aussagen von Leuten argumentieren, die sie auf der Straße getroffen und die ihnen ihr Leid geklagt haben, aber heute muss ich ausnahmsweise sagen, dass bei mir in der Früh permanent das Telefon geläutet hat. Ich wurde heute von Leuten angerufen, die ich nicht einmal kenne, und die haben mir gesagt: Hoffentlich bringt ihr all diese Dinge noch einmal zur Sprache! Sie meinten die Dinge, die Sie alle schon längst kennen (anhaltende Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen), nämlich den Umstand, dass Direktor Seipel sein eigenes Auto an das Museum, das er leitet, verkauft hat und nun mit diesem Auto weiterfährt, oder den Vorwurf, dass Direktor Seipel aus seinem eigenen Museumsbestand altägyptische Grabbeigaben zu einem Preis ankauft, den er selbst festlegt. All diese Dinge hat übrigens auch der Rechnungshof schon aufgelistet.

Das mögen für Sie, Frau Ministerin, alte Hüte sein, aber es gibt offensichtlich in Österreich eine Zivilgesellschaft, die immer noch hellhörig ist und die nicht aufhört, an diesen Dingen zu rütteln und zu sagen: Das muss noch einmal besprochen werden, das muss so lange besprochen werden, bis sich daran etwas ändert! Ich persönlich meine, das muss so lange besprochen werden, bis Sie, Frau Ministerin, Herrn Direktor Seipel aus seiner Position entlassen haben! (Beifall bei den Grünen und bei Abge­ordneten der SPÖ.)

 


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