Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 138. Sitzung / Seite 14

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Vergleichbare Länder – wie die skandinavischen Staaten – weisen ein höheres Wachstum als Österreich auf. Österreich würde ein durchschnittliches Wirtschafts­wachstum von 2,5% bis 3% benötigen, um die Beschäftigungssituation nachhaltig zu verbessern und die Arbeitslosigkeit zu senken.

Beim „BIP pro Kopf“ zurückgefallen

Während sich die meisten der 25 EU-Mitgliedstaaten seit 2000 beim „BIP pro Kopf“ zum Teil wesentlich verbessert haben, ist Österreich 2006 zurückgefallen und gehört zu jenen acht Mitgliedstaaten, in denen sich dieser Wert verschlechtert hat.

Lag Österreich im Jahr 2000 beim „BIP pro Kopf“ noch um fast 15% über dem EU-Durchschnitt, waren es 2006 nur noch rund 10%. Österreich verlor rund ein Drittel seines Vorsprungs. Großbritannien, Schweden und Belgien konnten aufschließen und werden uns demnächst überholen.

Die Entwicklung war beim „BIP pro Kopf“ in den Jahren 2000 bis 2006 nur in Italien, Portugal und Malta schlechter als in Österreich.

Die Reallöhne stagnieren

Auch bei der Entwicklung der Reallöhne ist Österreich zurückgefallen. Als Folge zunehmender Steuerbelastungen mussten Einbußen bei den Nettolöhnen hinge­nom­men werden. Diese Belastungen wurden durch die Steuerreform 2005 bei weitem nicht wettgemacht.

In vergleichbaren Staaten steigen dagegen die Reallöhne deutlich, weshalb dort auch der private Konsum und dadurch das BIP stärker wachsen.

Das Wachstum des privaten Konsums ist deutlich geringer als 1999

Beim Wachstum des privaten Konsums hinkt Österreich im EU-Vergleich nach.

Das Wachstum des privaten Konsums in Österreich liegt seit dem Jahr 2000 deutlich unter den Werten der späten 90er Jahre. Das durchschnittliche Wachstum der Konsum­ausgaben betrug 1996 bis 2000 2,7%. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnittswert von 2000 bis 2005 bei 1,36%.

Das Wachstum des privaten Konsums ist 2005 (1,4%) trotz Steuerreform deutlich geringer als 1999 (2,4%). Die Steuerreform 2005 wirkte sich nicht positiv auf den privaten Konsum aus, weil Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen davon nicht bzw. kaum profitieren.

Das Wachstum der Unternehmensinvestitionen geht ebenfalls zurück

Die Abschaffung der Investitionsförderungen, die Verlängerung der Dauer der Ab­schreibungen, aber auch die Steuerreform haben bei österreichischen Unternehmen zu einer geringeren Investitionsbereitschaft geführt. Die steuerliche Begünstigung von Realinvestitionen wurde zu Gunsten von Förderungen für Finanzanlagen reduziert.

Die Folge: Österreich fällt beim Beschäftigungswachstum zurück

Beim Beschäftigungswachstum fällt Österreich im europäischen Vergleich zurück.

Seit dem Jahr 2001 ist das Beschäftigungswachstum in Österreich deutlich unter den EU-Durchschnitt zurückgefallen. Im Jahr 2002 kam es sogar zu einem Beschäftigungs­rückgang.

Österreich liegt beim Beschäftigungswachstum in den Jahren 1999 bis 2005 um 60 Prozent unter dem EU-15-Durchschnitt.

Die weitere Folge: Rekordarbeitslosigkeit in Österreich

 


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