Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 133

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Ich wundere mich sehr über all die Wissenschafter, die Sie jetzt aus dem Hut zaubern, die sagen: Ich komme nie nach Österreich zurück! – Ich wundere mich: Anscheinend ist Österreich so schrecklich, dass man nicht zurückkehren kann. (Abg. Broukal: Nein! Nach Gugging, haben sie gesagt!) Und sie wissen alle schon, dass ihr Bereich der Bereich sein wird, in dem das Institut tätig sein wird. – Ich wundere mich sehr! Heute weiß noch niemand, in welchen Fachbereichen dieser Exzellenzbereich sein wird. Das weiß noch niemand! Da werden sich international anerkannte Wissenschafter aus Österreich und dem Ausland zusammensetzen, um zu entscheiden: Welcher Fach­bereich wird es denn überhaupt sein? – Es ist ja interessant, dass heute schon viele sagen: Ich nicht! – Na, wahrscheinlich sind sie traurig, weil es nicht ihr Fachbereich sein wird.

Wir sollten uns über diese Frage wirklich erst unterhalten, wenn man weiß, in welchem Fachbereich das Institut tätig sein wird. In der End-Ausbaustufe sollen es zehn Fach­bereiche sein, anfangen wird man vielleicht nur mit zwei, drei, vier, maximal fünf – wenn überhaupt! Das wird ja das Spannende sein! Und da – glauben Sie mir! – wird sich die Regierung wohl sicherlich nicht einmischen, denn ich denke, dafür sollen dann die Wissenschafter ihre Erkundungen einholen und überlegen: Was ist der wirklich richtige Bereich, der Fachbereich, in dem dann unser österreichisches Institute of Science and Technology Austria tätig sein wird? – Das sollen die Wissenschafter völlig weisungsfrei entscheiden, denn ich denke, das ist das Wichtige und das wird das Entscheidende für das Institut werden.

Wenn hier vom Ruf von Österreich gesprochen wird, vor allem seitens des Professors Van der Bellen, dann frage ich Sie: Wer macht denn diese ganze Entwicklung wirklich lächerlich? Wer spricht von einer Totgeburt? Wer spricht von einem Scherbenhaufen? Wer ruiniert denn im Endeffekt den Ruf? – Überlegen Sie doch auch selbst, was Sie anrichten mit der Form, wie Sie über dieses Institute, das wir gründen werden, sprechen! Überlegen Sie das doch auch einmal!

Von welchen Debatten, denken Sie, wird ein ausländischer Journalist denn berich­ten? – Der wird schauen, was von der Opposition im eigenen Land gesagt wird, wie die Diskussion verläuft. Und da brauchen Sie sich dann nicht zu wundern, wenn in den ausländischen Medien das eine oder andere nicht so Positive steht, denn Sie sind dafür auch maßgeblich mit verantwortlich. Und überlegen Sie sich, welche Verant­wortung Sie hier haben für Österreich und für den Ruf der österreichischen Wis­senschaft in Europa! (Abg. Mag. Kogler: Nationaler Schulterschluss fürs Bagger­fahren!)

Es ist auch ganz klar, sehr geehrte Damen und Herren, dass dieses Gesetz nur den Rahmen gibt, in dem später dann die Tätigkeit der Wissenschafter stattfinden wird. Es kann in keinster Weise sein – dagegen verwahre ich mich schon! –, dass es hier Einflussnahmen der Politik geben wird!

Es wird ein Präsident bestellt werden von einem Kuratorium, das natürlich von irgend­jemandem bestellt werden muss – denn den Anstoß muss man ja geben, da wird man sich nicht ganz verabschieden können –, und die Arbeit wird weisungsfrei aufge­nommen werden. Der Präsident wird, wie in so vielen anderen Bereichen bei solchen Instituten, eine wichtige Funktion und auch viel Macht haben, wo man sich nicht wird einmischen können.

Insofern bin ich sehr gespannt, was Sie sagen werden, wenn dann die Arbeit aufgenommen werden wird, denn auch Sie wissen, es wird nicht so schnell gehen und es wird einiges an Zeit brauchen, damit so etwas überhaupt ins Laufen kommen wird.

Ich denke, Sie wissen selbst auch, Herr Kollege Grünewald, dass Geld nicht vom Himmel kommt, und wir können nicht alles und jedes bezahlen! Wir können nicht


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite