Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 132

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tung im Osten von Österreich eine Rolle spielen kann, darf und soll, aber es kann auch nicht so sein, dass es überhaupt keine ernste Diskussion mehr darüber gibt, was ein unbestreitbar mächtiger Wissenschaftsstandort wie Wien in einem solchen Institut auch an Mitsprachemöglichkeiten und Mitfindungsmöglichkeiten haben soll.

Es wird sicher eine Lösung geben, die dann anders aussehen wird und die nicht „Nein, Gugging“, sondern „Gugging ja, aber ...“ heißen wird. (Abg. Mag. Molterer: Ah!) Und diese Lösung wird es dann geben, und Sie werden sehen, wir werden das gemeinsam beschließen. (Abg. Mag. Molterer: Gugging ja, heißt das!)

Und Ende gut, alles gut: Die Wissenschafter werden kommen, niemand wird mehr Angst haben, dass er da parteipolitisch vereinnahmt und missbraucht wird, und das Projekt wird doch noch an ein gutes Ende kommen.

Bis dahin mögen die Bagger auffahren und die Bürogebäude bauen – das kostet ein paar Hunderttausend Euro – sei es drum! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.03


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Bleckmann. – Bitte.

 


16.03.54

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Herr Bundeskanzler! Frau Ministerin! Anschließend an die Rede des Kollegen Broukal habe ich viel Staunen in den Rängen der Kollegen der SPÖ gesehen. Sie haben wirklich sehr erstaunt geschaut! Ich weiß nicht, ob Sie ihm wirklich zugehört haben. (Abg. Scheibner – in Richtung SPÖ –: Sie staunen noch immer!) Sie staunen noch immer, und der Applaus für die Rede war auch relativ schmal, weil wahrscheinlich niemand verstanden hat, woher dieser Schwenk auf einmal kommt: Es wird ein gutes Ende finden. – Ich freue mich! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich freue mich, dass die SPÖ mit beteiligt sein wird an dem guten Ende für Gugging und für das Institute of Science and Technology! Das entnehme ich Ihren Worten. Ich freue mich sehr, aber ich sehe leider noch Staunen in Ihren Rängen. – Es wird Ihnen wie so oft gehen, Herr Kollege Broukal: Ihr Klub wird nicht ganz mittun mit den guten Ansätzen, die Sie zeigen. (Abg. Heinisch-Hosek: Sie haben nicht zugehört!)

Sie sagen, die Wissenschafter sind abgesprungen. Sie haben aber heute selbst von der Frau Ministerin gehört, dass es eine Unterschrift von diesen Wissenschaftern, von denen Sie gesprochen haben, gegeben hat, die sich zu Gugging bekannt haben. (Abg. Broukal: Aber nur zwei Tage lang!) – Ich kann wahrscheinlich diesen großen Wis­senschaftern nicht folgen, aber ich verstehe das nicht! Sie unterschreiben erst ein Papier, wo sie sich zu Gugging bekennen, das wir hier gesehen haben, und am nächsten oder übernächsten Tag – ich kenne die Zeitabfolge nicht genau – sagen sie auf einmal: Das nicht mehr! (Abg. Broukal: Das müssen Sie aber den Zeilinger fragen, nicht mich!)

Ja, aber Sie heben ja Zeilinger immer aufs Podest und sagen, er ist abgesprungen. – Ja, fragen Sie ihn einmal, wieso er ein Papier unterschreibt! (Abg. Broukal: Gugging oder nichts! So hat man ihm die Pistole an den Kopf gesetzt!) Wenn ich etwas unterschreibe, dann überlege ich mir ganz genau, was ich unterschreibe; und wenn ich unterschreibe: Ich bin für Gugging!, dann bin ich aber auch für Gugging und springe nicht am nächsten Tag ab. – Also, das ist meiner Meinung nach wirklich zu klären! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Das ist zu klären! Klären Sie das mit Herrn Professor Dr. Zeilinger! Fragen Sie ihn einmal, warum das so war!

 


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