Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 60

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Ich möchte jetzt noch anmerken, dass wir in Folge dieser Koexistenzkonferenz eine weitere Unterstützung Ihrer Arbeit planen, Herr Minister Pröll. Sie haben ja bisher von unserer Öffentlichkeitsarbeit sehr profitiert. (Ironische Heiterkeit des Bundesministers Dipl.-Ing. Pröll.) Eine Gentechnik-Debatte hätte es im Ausschuss gar nicht gegeben, wenn wir nicht einen Antrag eingebracht hätten. (Ironische Heiterkeit bei den Freiheit­lichen.)

Sie können nur deshalb darüber lachen, weil Sie sich mit diesem Thema gar nicht be­schäftigt haben, weil es Ihnen zu umfangreich ist. Sie beschäftigen sich, Herr Kollege Wittauer, lieber mit der Frage, ob man Bahnschwellen eingraben darf oder nicht, denn da sind Sie persönlich betroffen. Ihr Motto ist: Die Gentechnik ist weit weg und irgend­wie schwer verständlich, und deswegen setzen wir uns damit gar nicht auseinander!

Wir sind Mitorganisatoren beim Sternmarsch am 5. April in Wien. Sie sind, Herr Schul­tes, herzlich eingeladen, ganz vorne mitzumarschieren (Abg. Ing. Schultes: Wo gehen wir hin?), so wie Sie es bei den AGES-Verhandlungen gemacht haben. Ich finde es to­tal unterstützend, wenn auch der ÖVP-Bauernbund zeigt, dass es ihm in dieser Frage ernst ist, anstatt nur mit Augenzwinkern darüber zu diskutieren, wie man es aus dem Protokoll der Sitzung in der Steiermark ersehen kann. (Beifall bei den Grünen.)

11.22


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Eßl. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


11.22.49

Abgeordneter Franz Eßl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine geschätzten Damen und Herren! Frau Kollegin Rest-Hinterseer, es ist ganz klar, dass, wenn über bäuerliche Themenbereiche diskutiert wird, das im ÖVP-Bauernbund geschieht, denn grüne Bauern gibt es ja kaum. Da müsste man ja die „Schwellenwert-Diskussion“ in diesem Bereich führen, darüber, ob Sie wahrnehmbar sind oder nicht. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Fest steht auf alle Fälle, dass Österreich das Ökoland in Europa ist, und dazu gehört natürlich auch die Erhaltung eines GVO-freien Anbaues in der österreichischen Land­wirtschaft. Das ist heute das Thema hier, und dazu haben wir natürlich einige Fakten vorzubringen. (Zwischenruf des Abg. Mag. Kogler.) Ihr Argument wird dadurch, dass Sie es laut herausschreien, nicht richtiger, Herr Kogler, aber Sie können es dann am Rednerpult trotzdem versuchen.

Faktum ist, dass die Konsumenten der Gentechnik kritisch gegenüberstehen, Faktum ist, dass die Bauern der Gentechnik kritisch gegenüberstehen – und Faktum ist auch, dass die österreichischen Bauern in der Lage sind, hochwertige Lebensmittel in bester Qualität auch ohne Gentechnik zu erzeugen!

Wir haben allerdings auch zur Kenntnis zu nehmen, dass die Gentechnik weltweit sehr verbreitet ist. Dipl.-Ing. Kummerer hat schon erwähnt, dass der Anbau von GVOs welt­weit bereits 90 Millionen Hektar ausmacht.

Eines ist auch noch sicher: Andere Länder in Europa und auch andere Länder auf der Welt und die WTO insgesamt wollen, dass Gentechnik eingesetzt wird. Es gibt Nach­barländer, wie zum Beispiel Deutschland, die sagen: Wir wollen das!, und daher ist es, glaube ich, der richtige Weg, dass wir europaweit darüber diskutieren.

Ich bedanke mich bei unserem Lebensminister Sepp Pröll dafür, dass er einen großen EU-Gipfel zu diesem Thema einberufen hat, der vom 4. bis 6. April in Wien stattfinden wird und wo über die Koexistenzfrage und auch über die Haftungsfrage diskutiert wird.

 


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