Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 140. Sitzung / Seite 128

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Auf diesem Flyer fehlte also das dem BZÖ nachgebildete Logo – also wird diese Auf­lage eingestampft, hinaus mit einer neuen Auflage! Dann stellte sich allerdings heraus, dass die Aussagen, die in diesem Pensionsflyer enthalten waren, und zwar nicht nur die betreffend angeblich kostenlose Benützung öffentlicher Verkehrsmittel, nicht stim­men! Wie reagierte Frau Bundesministerin Haubner darauf? – Anstelle sich hier und damit mittelbar auch bei den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern zu entschuldigen, reagiert sie mit einer zusätzlichen Karte, die sie an die Pensionistinnen und Pensionis­ten ausschickt. Noch einmal ein Bild von Frau Bundesministerin Haubner – mit dem Hinweis, dass die Information in diesem Flyer falsch war!

Entschuldigung: Das ist Missbrauch von Steuergeldern! So schlicht und einfach ist das, Herr Abgeordneter Molterer! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich habe versucht, diese Kosten aufzulisten, und kann sagen: Insgesamt sind in den Jahren 2000 bis 2004 71,4 Millionen  € ausgegeben worden – wenn man den Zahlen Ihrer Ministerien glauben würde. (Abg. Parnigoni: Wie viel ist das in Schilling?) – Das ist rund 1 Milliarde Schilling; ausgegeben in fünf Jahren. (Abg. Parnigoni: Unglaub­lich!)

71,4 Millionen € sind hier also ausgegeben worden, wenn man den Zahlen Ihrer Minis­terien glauben kann; ich betone das. (Abg. Riepl: Das muss man den Leuten sagen!) Und ich bitte Sie ernsthaft, Herr Klubobmann Molterer, beziehungsweise auch den Herrn Präsidenten, dafür zu sorgen, dass wir Abgeordneten korrekte Informationen er­halten. Natürlich ist es schade, dass das jetzt Herr Staatssekretär Molterer ausbaden muss. (Abg. Mag. Molterer: Morak heißt er!) Staatssekretär Morak, ja.

Jedenfalls kann ich nur sagen: Ich möchte nicht gerne – egal, von welchem Ministe­rium – belogen werden! Und ich sage Ihnen weiters, ich habe Anfragebeantwortungen genau zu diesen Zahlen, die vermuten lassen, dass entweder der Bundeskanzler oder der Finanzminister die Unwahrheit sagt. Es geht dabei ganz konkret um eine Kam­pagne, die sozusagen verschwunden ist zwischen den Ministerien, nämlich die Kam­pagne des Jahres 2000 „Wir sichern die Pensionen“, die ja nur den „läppischen“ Betrag von 7 Millionen Schilling gekostet hat! Läppisch offensichtlich für Sie, weil inzwischen die Sozialministerin 4,2 Millionen €, also mehr als 50 Millionen Schilling, in einem Jahr für eine Kampagne verjubelt!

7 Millionen € hat also die Kampagne „Wir sichern die Pensionen“ gekostet. Bezahlt hat das Finanzministerium. Lesen Sie dazu die Anfragebeantwortung des Finanzministers aus dem Jahr 2000 – und Sie werden sehen: Davon steht da nichts drinnen! Lesen Sie dazu die Anfragebeantwortung des Bundeskanzlers – und Sie werden sehen: Von die­ser Kampagne steht dort auch nichts drinnen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Mich würde interessieren, Herr Präsident des Nationalrates: Wer sagt da die Unwahr­heit? Herr Staatssekretär Morak, Sie ersuche ich um eine Antwort. Ich möchte nicht von hier nach Hause gehen im Wissen, dass Mitglieder der Bundesregierung jederzeit in Anfragebeantwortungen irgendeinen Topfen, aber auf alle Fälle Unwahrheiten hin­einschreiben können! (Abg. Großruck: Topfen ist gesund!)

Sie schütteln zwar den Kopf, Herr Klubobmann Molterer, aber ich kann Ihnen sagen: In Anfragebeantwortungen der Frau Bundesministerin Haubner habe ich drei unterschied­liche Zahlen bekommen. (Abg. Neudeck: Zu verschiedenen Zeitpunkten bekommen Sie verschiedene Antworten!) Drei Anfragen hat es gebraucht, damit ich erfahre, wie sehr das Sozialministerium die „Kärntner Nachrichten“, eine FPÖ-Parteizeitung, mit In­seraten finanziert! Eine FPÖ-Parteizeitung wird über Jahre hinweg mit Inseraten finanziert, und das Sozialministerium antwortet, das habe 10 000 € ausgemacht. In der nächsten Anfragebeantwortung hieß es dann: 14 000 € – und in einer weiteren:


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite