erinnert mich an etwas. – Das ist die Gratulationskultur des Herrn Bundeskanzlers! (Beifall bei der SPÖ.)
Aber er war ja nicht der Einzige. (Abg. Mag. Molterer – auf Abg.
Dr. Gusenbauer zeigend –: Aber der Bodenküsser sitzt
dort!) Landeshauptmann Erwin Pröll trifft Michi Dorfmeister, die
Goldmedaillengewinnerin. (Anhaltende
Zwischenrufe bei der ÖVP. – Präsident Dr. Khol gibt
das Glockenzeichen.) Was passiert? – Schmatz auf die linke
Wange, Schmatz auf die rechte Wange. Er hat sie begrüßt, als ob er
mit ihr im Kindergarten aufgewachsen wäre bis zum sechsten
Lebensjahr. (Abg. Mag. Molterer: Aber der Bodenküsser
heißt Gusenbauer!)
So hat sich das in etwa abgespielt, und das wurde von einem willfährigen ORF in Nahaufnahme übertragen – gerade, dass man den Schmatz nicht auch noch akustisch mitbekommen hat. Es reichen ja schon die Bilder, die man davon ins Haus geliefert bekommen hat. Aber für diejenigen, die es noch immer nicht verstanden haben, haben Sie dann auch noch inseriert.
Heute habe ich mir den Gesichtsausdruck des Herrn Bundeskanzlers angeschaut. Was hat das Inserat gekostet?, wurde er gefragt. Er hat dabei dreingeschaut wie ein Schüler mit zehn, elf Jahren, den seine Mutter fragt: Wie war es heute in der Schule?, und der darauf sagt: Supertoll!, aber in Wahrheit war er im Kino. – So hat der Herr Bundeskanzler heute darauf reagiert! (Beifall bei der SPÖ.)
Waren es 80 000 € schon inklusive der Steuer? – Er hat gesagt: in meinem Ressort! Er hat nicht vom Ressort des Vizekanzlers Gorbach gesprochen. Wenn der eine Seite sieht, dann braucht er mindestens zwei Fotos: eines für das linke Auge und eines für das rechte Auge, und beide Male natürlich ein Foto von ihm. Das ist die Art und Weise, wie der inseriert.
Das geht ihn, den Bundeskanzler, nichts an, denn das ist ja nur der Vizekanzler. Den kennt er ja schon gar nicht mehr. In sechs Monaten ist die Stunde der Trennung. Jetzt schon beginnt der Trennschmerz und das Sich-Lostrennen.
Es ist auch keine einzige Orange hier oben. Wo sind die? Die inserieren ja auch wie die „Wilden“, sonst wären sie ja nicht auf weit über 1 Milliarde Schilling an Ausgaben gekommen. Sie sind nicht da.
Sie sitzen da wie beim Villacher Fasching, dritter Teil, gegen Ende: Die Gesichter breit und lächelnd. So in etwa sitzen Sie hier herinnen. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Molterer: Das ist eine gute Selbstdefinition!)
Ich sage Ihnen: Es ist zu viel Geld, was hier rausgeschmissen wird!
Jetzt kommt eines meiner Lieblingsthemen. (Abg. Neudeck: Wenn Sie jetzt noch eine Balletteinlage machen, dann ...!) – Nein, nein! Ich frage Sie jetzt: Können Sie mir erklären, warum bei den Inseraten die wirkliche Information nicht mehr lesbar ist. Ich habe jetzt die Brille aufgesetzt, und ich kann es trotzdem nicht lesen, so klein ist das Gedruckte. Warum wollen Sie das verschweigen?
„Die Förderung des Bundes für das ...“ – ich kann es nicht weiterlesen, es ist zu klein gedruckt. (Abg. Mag. Molterer: Wir müssen größer inserieren!)
Warum machen Sie das? Erklären Sie mir das! Schüssel groß, Bundesregierung groß, Information klein – das widerspricht den Regeln des Rechnungshofes.
Jetzt ist Buße an der Zeit. Ab ins Kloster, Herr
Klubobmann Molterer! Meditation, Buße, Einkehr, bevor Sie sich dem
Wahlkampf stellen! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Jetzt komme ich fast zu meinem Lieblingsthema, und zwar frage ich Sie: Wie viele Pressearbeiter sind beim Bundeskanzler: 39? (Abg. Mag. Molterer: Pressedienst!) –