großen Teil aus BAWAG-Aktien. Damit ist die Transaktion
ein "In-Sich-Geschäft" gewesen, das lt. Aussagen von
Wirtschaftsprüfern nach den Rechnungslegungsvorschriften des IFRS nicht
zulässig ist.)
ÖGB-Präsident Verzetnitsch und ÖGB-Finanzreferent
Weninger sowie das BAWAG-Management informieren angeblich weder die anderen
Aufsichtsräte noch die Vertreter des damaligen Mitaktionärs Bayerische
Landesbank. Ebenso unterbleibt die entsprechende Meldung an die
Bankenaufsicht.
April 2003
GD Elsner geht in Pension. Er bekommt eine vorzeitig
ausbezahlte Pensionsabfindung in der Höhe von 3,6 Mio. € und bleibt
im Vorstand der Österreichischen Lotterien (an denen die BAWAG ca. 34% hält)
mit einem Gehalt von 290.000 € p.a.
Johann Zwettler folgt ihm als Generaldirektor der BAWAG
nach.
Juni 2004
Die Bayerische Landesbank verkauft dem ÖGB ihren
46,43-prozentigen BAWAG-Anteil. Zur Finanzierung muss der ÖGB einen Kredit bei
der Bayerischen Landesbank aufnehmen.
Ob der Vorwurf eines überhöhten Kaufpreises (bei der
Kaufpreisfestsetzung könnte der eingetretene Milliardenverlust verheimlicht
worden sein) zu Recht besteht, wird noch zu untersuchen sein.
2004 zieht sich die BAWAG aus ihrer Refco-Beteiligung
zurück, die Geschäftsbeziehungen mit diesem Brokerhaus bleiben jedoch bestehen.
September 2005
BAWAG und P.S.K. verschmelzen per
30. September 2005 zu einem neuen Institut. Laut der so genannten
Umgründungsbilanz schreibt die neue BAWAG P.S.K. aus den Flöttl-Spekulationen
exakt 534 Mio. € ab.
Diese Ausfälle werden durch Aufwertungen im
Liegenschafts- und Beteiligungsbereich (z.B. den Lotterien, in denen Elsner
tätig ist) aufgefangen. Die BAWAG erzielt a.o. Erträge etwa durch den Verkauf
der max.mobil-Anteile, den bulgarischen MobilTel-Deal und den Ausstieg bei der
Investkredit.
Mit Auffliegen der Affäre sind angeblich "nur"
noch 120 Millionen offen, für welche der ÖGB nach wie vor haftet. Diese
120 Mio. € sollen die BAWAG-Beteiligung am Casino Jericho betreffen.
10.10.2005
Die BAWAG vergibt einen Blitzkredit an Refco, und erklärt
innerhalb von 2 Tagen, Kredite von insgesamt 425 Mio. € an Refco
gegeben zu haben.
Kurz danach gibt Refco die Entlassung von Vorstandschef
Bennett bekannt.
18.10.2005
Refco ist insolvent und Refco-Chef Phillip Bennett wird
in New York wegen Betrugsverdachtes verhaftet.
11.11.2005
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) leitet ein behördliches
Ermittlungsverfahren betreffend Refco ein und legt am 6.12.2005 einen
umfassenden Bericht vor. Auf Anfrage der FMA teilt der damalige Vorstand mit,
dass ansonst keine weiteren Verflechtungen und Beteiligungen in diesem Umfeld
bestünden.