Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 142. Sitzung / Seite 134

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17.11.2005

BAWAG-Chef Zwettler tritt per Jahresende zurück und Ewald Nowotny übernimmt ab 1.1.2006 den Vorstandsvorsitz.

24.3.2006

Die BAWAG bestätigt die angefallenen Verluste, und ÖGB-Finanzchef Weninger gibt seinen Rückzug als BAWAG Aufsichtsratspräsident bekannt.

Die FMA startet Vor-Ort-Prüfungen bei der BAWAG. Schwerpunkt soll eine um­fang­reiche Prüfung aller Großgeschäfte seit dem Jahre 1994 sein.

27.3.2006

ÖGB-Präsident Verzetnitsch, der AR-Vorsitzende Weninger sowie vier Vorstands­mitglieder der BAWAG treten zurück.

Soweit die Chronologie der mittlerweile der Öffentlichkeit bekannten Fakten. Was tatsächlich vorgefallen ist und noch zu Tage kommen wird, gilt es lückenlos aufzuklären.

Dieser BAWAG-Skandal ist aber nur der derzeit letzte Akt in einer langen Reihe von sozialistischen Bank-Pleiten und Pannen.

Der erste Bankenskandal, den die SPÖ zu verantworten hat, war die Länderbank-Pleite im Jahr 1981. Wegen fahrlässiger Kredite an die Pleitefirmen Eumig und Klima­technik musste der Staat damals der Länderbank unter dem neuen Generaldirektor Vranitzky 218 Mio. € zuschießen, damit diese weiter bestehen konnte. Im Jahr 1991 kosteten dubiose Länderbank-Aktivitäten in Großbritannien der Länderbank abermals 145 Mio. €. Dann wurde sie mit der Zentralsparkasse zur Bank Austria fusioniert, und die Länderbank verschwand von der Bildfläche.

In den 90er Jahren haben fahrlässige Kreditvergaben beinahe die Bank Burgenland ruiniert. Als Folge der Haftung durch das Land Burgenland beträgt der Schaden für die Steuerzahler mindestens 461 Mio. € – mehr als die Hälfte des burgenländischen Landesbudgets. Auch brauchte die SPÖ-dominierte burgenländische Landesregierung 3 Privatisierungsversuche, um die Bank mittels Verkauf zu retten. Ob es tatsächlich bei diesen drei Versuchen bleibt, wird sich erst zeigen, da ein unterlegener Bieter eine Beschwerde bei der EU-Kommission wegen unzulässiger Beihilfengewährung ange­kündigt hat.

Ein weiteres unrühmliches Kapitel in der SPÖ-Pleiten und Pannen-Chronik ist die Kapitalvernichtung beim Verkauf der BA-CA an die HVB. Anstelle einer echten Privatisierung der Bank Austria - Creditanstalt (eines Verkaufs über die Börse bzw. an institutionelle Anleger) wurde durch den Aktientausch mit der bayerischen Hypo­vereinsbank eine Kapitalvernichtung im großen Ausmaß herbeigeführt.

Das Schicksal hat es aber nicht gut mit dem Vermögen der Stadt Wien gemeint: Die Fusion war ein Flop, die HVB steckte in einer tiefen Krise und der Börsenkurs der HVB fiel ins Bodenlose. Es wurde nicht nur die größte heimischen Bank regelrecht ver­scherbelt, sondern auch ein Vermögen von ca. 1,2 Mrd. € vernichtet.

Durch die Fusion der HVB mit der UniCredit ist der seinerzeitige 22%-ige Anteil der AVZ an der BA/CA auf rund 1% bei der UniCredit geschrumpft.

Diese beispiellose Pleiten- und Pannenserie der SPÖ beschränkt sich leider nicht nur auf den Bankenbereich. Denn die wirtschaftspolitische Inkompetenz der SPÖ führte zu einer ungeheuerlichen Geldvernichtung sowohl bei der Verstaatlichten als auch bei den in ihrem Einflussbereich stehenden Unternehmen.

 


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