Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 142. Sitzung / Seite 154

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diese Dinge dort behandeln kann und wir hier wieder zur Sache kommen können. (Beifall und Heiterkeit bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.56


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gehen nunmehr in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Neudeck. Seine Redezeit beträgt 8 Minuten.

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Ich möchte noch einmal alle Damen und Herren des Hohen Hauses darauf auf­merk­sam machen, dass beharrliches Stören eines Redners durch ständiges Zwischenrufen vom Platz aus nach dem vierten Zwischenruf von mir mit einem Ordnungsruf bedacht wird – ganz gleich, von welcher Fraktion diese Zwischenrufe kommen. Herr Kollege Matznetter, Sie sind der beharrlichste Zwischenrufer, und Sie wissen das! (Zwischen­rufe bei der SPÖ.)

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Am Wort ist nun Herr Abgeordneter Neudeck. – Bitte.

 


15.57.33

Abgeordneter Detlev Neudeck (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine Herren Minister! Meine Herren Staatssekretäre! Meine Damen und Herren! (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.) Seid nicht ganz so aufgeregt! Die Kuh ist schon aus dem Stall! Die BAWAG und die Gewerkschaft könnt ihr nicht mehr retten! Seid also ein bisschen ruhiger!

Zunächst eine kurze Tatsächliche zu Herrn Klubobmann Scheibner: Einen Parlaments­kindergarten gibt es, jedoch nicht für Abgeordnete.

Meine Damen und Herren! Die BAWAG wurde 1922 von Karl Renner gegründet und sollte die finanziellen Mittel der Gewerkschaft und Konsumgenossenschaften sorgfältig verwalten. Damals war es noch die Arbeiterbank, später wurde sie BAWAG genannt. Wenn er sähe, was sich daraus entwickelt hat, dann würde sich Karl Renner im Grab umdrehen! (Abg. Rädler: Das glaube ich!)

Meine Damen und Herren, die BAWAG gibt es seit nunmehr bald 85 Jahren. Ich bin seit 25 Jahren Kunde bei der BAWAG. Die BAWAG hat meine ersten Finanzierungen ordnungsgemäß durchgeführt und war mir als Bank immer ein wertvoller Begleiter, wobei ich dazusagen muss, dass ich über die Filialgeschäfte nie hinausgekommen bin. Ich habe nie mit dem Vorstand zu tun gehabt. Daher möchte ich heute ganz besonders den Hunderten Mitarbeitern der BAWAG in den Filialen unterhalb des Vorstands danken, dass sie weiterhin ihre Arbeit ordnungsgemäß durchführen, dass sie anstür­mende Kunden zu beruhigen versuchen und dieses unerklärliche Debakel tagtäglich Hunderten Leuten am Schalter erklären. Vielen Dank an die BAWAG-Mitarbeiter und selbstverständlich auch an die -Mitarbeiterinnen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Es ist unmoralisch, meine Damen und Herren, dass Vorstandsmitglieder wie Flöttl und Elsner nach solch einem Debakel – das war ihnen damals in groben Zügen bekannt – mit derartigen Abfertigungen in Pension gehen; Elsner mit einer Abfertigung, für die ein Durchschnittsverdiener in Österreich 172 Jahre lang arbeiten müsste. Zusätzlich bezieht er noch ein Jahresgehalt bei einer Gesellschaft, wofür jeder Durchschnitts­verdiener 14 Jahre lang arbeiten müsste. – Das ist unmoralisch und hat mit sozial und


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